Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    21.05.2007

    Röhrchen zum Staunen

    Griefahn erhielt bei QualiMed einen Crashkurs über Herzgefäßverengungen


    Ein winziges Röhrchen, mit Millimeter-Durchmesser und einem Drahtgeflecht ähnlich, soll eine Alternative zu Bypass-Operationen sein? Da staunte Monika Griefahn nicht schlecht. Die SPD-Bundestagsabgeordnete aus Buchholz war kürzlich bei der Firma QualiMed Innovative Medizinprodukte GmbH in Winsen (Luhe) zu Gast. Bei der Betriebsbesichtigung erfuhr sie viel Neues über Entwicklung, Produktion und Einsatz so genannter Stents. Die Gefäßstützen sind das Vorzeige-Produkt von QualiMed.

    Stents weiten verengte Gefäße und Organverbindungen. Sie kommen in besonders kleiner Form bei den Gefäßen am Herzen zum Einsatz, können aber in abgewandelter Form und mit einem rund zwei Zentimeter großen Durchmesser sogar die Luft- oder Speiseröhre weiten. „Die Stents gewährleisten, dass der Blutfluss an den verengten Gefäßstellen wieder funktioniert. Damit kann einem Herzinfarkt vorgebeugt werden“, erklären die drei Firmengründer Monika Griefahn den Einsatz von Stents. Manfred Gülcher und Martina und Thomas Nißl haben QualiMed vor zehn Jahren in Winsen gegründet - und Erfolgsgeschichte geschrieben. Für das so genannte Krimp-Verfahren sicherten sie sich nicht nur Patente, sie erhielten auch den Innovationspreis der Südlichen Metropolregion Hamburg 2006 der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg mbH dafür.

    Die Technik bezieht sich auf das Befestigen der Stents auf einem Ballonkatheter. Das perforierte Röhrchen, meist aus Edelstahl, wird mit Hilfe dieses Ballons in das Gefäß eingesetzt. Ballon und Röhrchen befinden sich dabei an der Spitze eines Drahtes, den der Arzt in die Arterien bis zur verengten Stelle führen muss. Das Krimp-Verfahren sorgt dafür, dass die Vorrichtung fest genug sitzt, um nicht unterwegs verloren zu gehen, und locker genug, damit das Röhrchen im Gefäß exakt platziert werden kann.

    Mit Monika Griefahn sprachen die Firmengründer insbesondere über Zulassungsverfahren in der Europäischen Union. Sie entwickelten laufend neue Produkte - zum Beispiel medikamentenbeschichtete Stents oder solche, die sich nach einer gewissen Zeit von alleine auflösen - und haben in Deutschland mit Zulassungszeiten von bis zu vier Jahren zu kämpfen. Eine seit kurzem in Polen mögliche Zulassung werde in wenigen Wochen erteilt - und dass, obwohl die gleichen Richtlinien zugrunde lägen. Die Abgeordnete versprach, dieses Thema in den zuständigen Berliner Ministerien für Gesundheit und für Wirtschaft anzusprechen. „Es ist wichtig darauf aufmerksam gemacht zu werden, wenn etwas schief läuft“, sagte sie. „Nur dann haben wir die Möglichkeit, Vorgaben zu korrigieren, effektive Kontrollen einzuführen oder die Unzulänglichkeiten auf EU-Ebene zu monieren.“

    Abschließend konnte Griefahn sich bei einem Rundgang die Firmenräume ansehen und einige Worte mit den Beschäftigten wechseln. QualiMed hat inzwischen 53 Mitarbeiter, die 85.000 Stents im Jahr produzieren. Der Umsatz des Unternehmens liegt bei rund acht Millionen Euro.