Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    01.04.2006

    Monika Griefahn gratulierte der NNA

    25 Jahre Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz


    Am 1. April 2006 war Monika Griefahn in Schneverdingen im Camp Reinsehlen zu Gast. Dort wurde ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz NNA wurde 25 Jahre alt – oder jung? „25 Jahre sind noch nicht genug“, forderte Landrat Hermann Söder aus Soltau-Fallingbostel in seinem Grußwort. „Wir wollen auch noch 50 Jahre NNA feiern, denn wir haben es nötig. Wir haben nur diese eine Erde. Dies muss uns bewusst werden.“

    Monika Griefahn ist der NNA schon lange verbunden. Während ihrer Amtszeit als niedersächsische Umweltministerin in den Jahren 1990 bis 1998 war sie „Dienstherrin“ der Norddeutschen Naturschutzakademie, die 1995 in Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz umbenannt wurde. Gemeinsam mit Gerhard Schröder ehrte sie beim Festakt 1995 den im 100. Lebensjahr verstorbenen Dr. h. c. Alfred Toepfer als Mäzen und langjährigen Förderer des Naturschutzes. Ohne ihn würde es die NNA nicht geben. Im Jahr 1991 berief sie den heutigen Leiter der NNA Dr. Johann Schreiner zum Professor und Leiter der Akademie. Er wurde Nachfolger von Dr. Gottfried Vauk.

    Monika Griefahn und Prof. Prof. h. c. Dr. Michael Succow

    „Schon in meinen Greenpeace-Zeiten war ich mit der Naturschutzakademie verbunden. Die Arbeit der Naturschutzakademie habe ich danach während meiner Amtszeit als niedersächsische Umweltministerin begleitet und unterstützt und auch in den Jahren danach nie aus den Augen verloren“, erklärte Monika Griefahn. “Durch vielfältige Vernetzungen, die in den letzten Jahren noch verstärkt wurden, wurde immer in die Zukunft gerichtet gearbeitet. Hier wurde auch bewiesen, dass sich Landwirtschaft und Naturschutz nicht ausschließen, sondern beide Hand in Hand arbeiten können, auch wenn es nicht immer ein leichter Weg ist, beiden Seiten gleichzeitig gerecht zu werden. Aber diese Aufgabe wird hier positiv angegangen. Nur Hand in Hand und vernetzt auf allen Gebieten kann man fruchtbare Ergebnisse für den Naturschutz und für die Nachhaltigkeit erlangen. Dr. Johann Schreiner hat dafür gesorgt, dass die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz NNA zusätzlich zum Hof Möhr am Standort im Camp Reinsehlen zum Ausbildungszentrum wird, zu einer beliebten Tagungsstätte.“

    Besonders freute sich Monika Griefahn während der Jubiläums-Festveranstaltung über ein Wiedersehen mit Prof. Prof. h. c. Dr. Michael Succow, mit dem sie seit 1989, der Grenzöffnung, in Kontakt ist. Im Jahr 1997 war sie an der Auswahl von Succow als Preisträger des Right Livelihood Award, des alternativen Nobelpreises, beteiligt. Er erhielt diese Auszeichnung für seinen Einsatz, wichtige Ökosystems für künftige Generationen zu erhalten. Inzwischen ist Monika Griefahn übrigens Vize-Vorsitzende der Stiftung. Michael Succow war als Botaniker an der Universität Greifswald tätig, bevor er als letzter Umweltminister der DDR große Gebiete in den neuen Bundesländern zu Nationalparken und Biosphärenreservaten deklarieren ließ. Heute engagiert er sich als stellvertretender Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) für eine nachhaltige Landschaftsnutzung und fördert mit der Succow-Stiftung große Naturschutzprogramme in Sibirien, der Mongolei und dem Kaukasus. Er ist Ehrenprofessor der kirgisischen Agraruniversität in Bischkek und Gastprofessor der Uni Shangshun in China, geehrt als Moorschützer in vielen Ländern der Erde.

    Als Direktor des Instituts für Botanik und Landschaftsökologie an der Universität Greifswald betreute er an der Uni Greifswald die Forschungsarbeit von Karsten Schulz, der während der Jubiläumsveranstaltung von Dr. Gottfried Vauk den mit 2.500 Euro dotieren Vauk-Förderpreis für Forschung und Naturschutz erhielt; ein Preis, mit dem Dr. Gottfried Vauk besonders junge Menschen für ihre Forschungsarbeiten auszeichnen möchte. Karsten Schulz hatte sich in seiner Diplomarbeit mit der Vernässung des Anklamer Stadtbruchs befasst und die beginnende erneute Moorbildung mit Pflanzen und Tieren untersucht. „Heute geht es darum, sich für den Erhalt der Ökosystems auf allen Ebenen einzusetzen“, hob Prof. Dr. Michael Succow in der Erläuterung der Diplomarbeit hervor. „Besonders von Bedeutung ist deswegen auch die Renaturierung. Wichtig ist die ökologische Stabilität in dieser von Menschen veränderten Umwelt – um unser selbst willen.“

    „Moderner Naturschutz ist Langfristökonomie“, hatte Prof. Dr. Johann Schreiner, Leiter der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz NNA, zu Beginn des Festaktes zum 25. Geburtstag der NNA hervorgehoben. Als wichtige Ziele hob er gesunden Boden, sauberes Wasser und reine Luft hervor. Moderner Naturschutz sichere Leistungen und Funktionen der Natur auf der gesamten Fläche. „Er ist querschnittsorientiert und bedarf des wechselweisen Zusammenwirkens mit allen Land nutzenden Disziplinen“, hob Schreiner hervor. „Dies ist nicht nur eine Sache der Naturschutzverwaltung und der Naturschutzverbände.“ Natur zeige sich nicht immer friedlich, immer sauber, immer im Einklang. Moderner Naturschutz beruhe auf wirkungsvoller Forschung vieler Disziplinen. Prof. Dr. Schreiner lobte die „phantastischen Möglichkeiten“ im Camp Reinsehlen.

    Internationale Zusammenarbeit werde gefördert, auch mit Bulgarien aktuell. Deshalb nahm auch der bulgarische Vizeminister Tchavder Georgiev an dem Geburtstags-Festakt teil. An der NNA wurde immer praxisnahe Forschung betrieben, erläuterte Schreiner. Wichtig für Naturschutz seien Partner, man brauche fachliche und internationale Vernetzung. Dies habe schon immer die Arbeit der NNA ausgezeichnet, auch bei den Vorgängern von Prof. Dr. Schreiber in seinem Amt als Leiter der NNA. Er dankte allen Partnern der letzten 25 Jahre, die zum Erfolg der NNA beigetragen haben: dem Land Niedersachsen, der Alfred Toepfer Stiftung für Naturschutz, seinen Amtsvorgängern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der NNA, die mit Tatkraft, Flexibilität und Kreativität zum Erfolg der Naturschutzakademie beigetragen haben.