Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    29.06.2009

    Monika Griefahn im Gespräch in Winsen

    Räume für ehrenamtliche Aktivitäten fehlen


    „Räume für uns fehlen im öffentlichen Raum“, waren sich Kulturschaffende und Selbsthilfegruppen einig. Mal eine kleine Lesung, eine Kulturveranstaltung, mal ein Treffen einer Selbsthilfegruppe, ein Vortrag. „Uns fehlen für uns kostenlos zu nutzende Veranstaltungsräume in Winsen“, beklagten sich ehrenamtlich Tätige bei Monika Griefahn während einer Diskussionsrunde „Monika Griefahn im Gespräch“ im Winsener Hotel-Restaurant „Martin“ über eine mangelnde infrastrukturelle Unterstützung. Raummiete aufzubringen sei in vielen ehrenamtlichen Bereichen nicht möglich, hieß es.

    Vertreterinnen des SoVD wiesen auf Schwierigkeiten im sozialen Bereich hin, besonders für Menschen mit Behinderungen; das Armutsrisiko sei gestiegen und nicht alle bekämen die notwendigen Chancen und Unterstützung. Viele soziale Notlagen seien ohne Unterstützung nicht zu bewältigen. Kritisiert wurde auch die Ungleichbehandlung von Kassen- und Privatpatienten in zahlreichen Arztpraxen. „Als Kassenpatient muss ich ein halbes Jahr auf einen Termin warten, aber als Privatpatient kann ich am gleichen Tag kommen.“ Um solche Probleme zu umgehen, hatte sich Monika Griefahn die Einführung einer Bürgerversicherung gewünscht, „wo alle gleich sind. Als Schritt in die richtige Richtung bewerte ich, dass Privatversicherungen inzwischen jeden aufnehmen müssen“, stellte Monika Griefahn klar.

    Sorgen bereitet ebenso eine gesicherte ärztliche Versorgung im ländlichen Raum, auch mit Fachärzten. Hier zeigte es sich, dass ganz besonders Rheumapatienten betroffen sind. „Auf einen Termin beim Rheumatologen muss man ein Jahr warten, weil es so wenige gibt. Dabei sollte eine schnellstmögliche Versorgung eintreten“, hieß es von Seiten der Rheumaliga. Dabei sind Rheumapatienten durchaus keine kleine Gruppe, denn es gibt rund 9 Millionen Rheumakranke in Deutschland; 420 davon gehören der Rheumaliga in Winsen an. Als chronisch erkrankte Menschen haben sie Angst, dass ihre Versorgung noch schlechter wird. Als ungerechtfertigt wird die Beschränkung eines verordneten Funktionstrainings auf zwei Jahre angesehen: „Denn auch nach zwei Jahren ist man immer noch chronisch krank.“(Nach dem Abend in Winsen hat Monika Griefahn im Gesundheitsministerium nachgefragt. Die parlamentarische Staatssekretärin Caspers-Merk machte klar, dass die Krankenkassen die Spielräume hätten, auch Training der Rheumaliga im Rahmen der Selbsthilfeunterstützung zu finanzieren.)

    In Winsen wurde in großer Runde engagiert diskutiert; Blick auf einige Teilnehmer.

    In der Diskussion thematisiert wurden auch die Bereiche Bildung und berufliche Chancen von Frauen. Immer mehr Schwierigkeiten, Referenten zu günstigen Bedingungen engagieren zu können, haben die Landfrauen. Hier wären sie dankbar für Unterstützung. Die Landfrauen setzen sich aktiv dafür ein, dass Hauswirtschaft wieder an Schulen vermittelt wird. „Dann wird dort auch der Umgang mit Lebensmitteln gelernt.“ Hier sei Bedarf vorhanden, erläuterten sie in der Diskussionsrunde mit Monika Griefahn und ernteten große Zustimmung. Thema in der Gesprächsrunde war auch das Ansehen des Ehrenamtes in der Gesellschaft. „Ehrenamt sollte so stattfinden, dass man da nicht noch Geld mitbringen muss“, lautete ein Wunsch ehrenamtlich Tätiger. Der Einsatz einer Ehrenamtskarte wurde als zu bürokratisch angesehen. Voraussetzung sei, um in deren Genuss zu kommen, dass man fünf Stunden in der Woche ehrenamtlich tätig ist. „Aber wie soll ich denn das beweisen?“, hieß es.

    Mitglieder des Kreis-Chorverbandes informierten über eine neu gegründete „Kontaktstelle Musik“, die der Vernetzung von zum Beispiel Chören, Musikvereinen und auch Kindertagesstätten dienen soll. In zahlreichen Kitas sind „Singpaten“ aus Chören im Einsatz, „denn das Singen ist wichtig zum Ausbilden der Stimme von Kindern“. Auch in Grundschulen sind Mitglieder des Kreis-Chorverbandes im Einsatz, was noch intensiviert werden soll. „Hier füllen wir Lücken, vor allem im Fach Musik.“ Es werden auch Instrumente vorgestellt, um Interesse bei den Kindern dafür zu wecken. Sorgen bereitete dem Kreis-Chorverband die aktuelle Lehrerausbildung für den Grundschulbereich: Statt „Musik“ wird jetzt „Ästhetik“ vermittelt wurde informiert. An Monika Griefahn wurde die Bitte gerichtet, sich hier wieder für eine Musikausbildung stark zu machen.