27.04.2007
Kunst als Spiegel der Geschichte
Eröffnung der Ausstellung „70 Jahre nach Guernica“ beim Kunstverein Buchholz
Der Vorsitzende des Kunstverein, Christoph Selke, und Monika Griefahn betrachten eines der Bilder, die der Künstler Henning Kappenberg zur Ausstellung beigesteuert hat.
Ein Luftangriff, eine Stadt im spanischen Baskenland, 6000 Einwohner, die nicht ahnten, was passieren würde. Am 26. April 1937 machten deutsche und italienische Flieger den Ort Guernica mit solcher Wucht und Brutalität dem Erdboden gleich, dass Historiker später nicht mehr von Krieg, sondern von schockierend geplanter Terrorisierung der Zivilbevölkerung sprachen.
Dass eine bedeutende Annäherung an dieses entsetzliche Ereignis durch das Gemälde „Guernica“ von Pablo Picasso geschehen ist, nahm der Kunstverein Buchholz zum Anlass für eine Ausstellung. Monika Griefahn sprach als kultur- und medienpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und örtliche Abgeordnete ein Grußwort.
„Kein Zeitungsartikel, kein Radio- oder Fernsehbericht können diese Grausamkeit eindringlich genug vermitteln. Deswegen ist es wichtig, dass wir andere Möglichkeiten finden, wie wir solch entsetzliches Geschehen aufarbeiten können“, sagte die Abgeordnete. Picasso zeige wie kaum ein anderer, dass es Kunst ist, die diese Aufgabe erfüllen kann, so Griefahn weiter. „Durch nichts werden Menschen an Vergangenes so eindrücklich und intensiv erinnert wie durch künstlerische Aufarbeitung.“
Griefahn betonte, dass auch der Deutsche Bundestag diesen besonderen Bildungsauftrag ernst nehme. An vielen Stätten in Deutschland habe das Parlament Gedenkorte initiiert, die auch die künstlerische Auseinandersetzung mit Geschichte als zentralen Bestandteil von Aufarbeitung begriffen.
Der Kunstverein Buchholz nähert sich der Aufarbeitung von der Bombardierung Guernicas durch die Ausstellung unterschiedlichster Werke der zeitgenössischen Künstler Henning Kappenberg aus Berlin, Bernhard G. Lehmann aus Rendsburg und Karin von Maltzahn aus Berlin.