11.09.2007
Leukämiefällen in der Elbmarsch auf den Grund gehen
Termin im Ministerium
Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug (l.) sagte Uwe Harden von BIGLIE und Monika Griefahn neue Untersuchungen und den Zugang zu Archiven zu.
Am 11. September 2007 traf sich Monika Griefahn mit der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Astrid Klug, und dem niedersächsischen Landtagsabgeordneten Uwe Harden. Noch immer sind die möglichen Ursachen für die Häufung von Leukämiefällen in der Elbmarsch nicht geklärt, obwohl es sehr diverse Untersuchungsergebnisse und Expertisen gegeben hat. „Wir müssen mehr und bessere Ursachenforschung betreiben, damit die Menschen in der Region endlich Klarheit haben“, bekräftigte Monika Griefahn. Während des Gespräches wurde klar, dass die vorliegenden Untersuchungsergebnisse keine geeignete Grundlage für eine ehrliche Diskussion seien. Es müsse geprüft werden, warum in der unmittelbaren Umgebung der kerntechnischen Anlagen bei Geesthacht an der Elbe nach 1986 ein dauerhafter Anstieg der Leukämiefälle bei Kindern aufgetreten ist. Bis heute kommt Leukämie dort dreimal häufiger vor als im Rest der Republik. Außerdem müsse man intensiver über die Lücken in der Umgebungsüberwachung kerntechnischer Anlagen sprechen, die sich bei den Untersuchungsergebnissen gezeigt haben.
Monika Griefahn betonte außerdem, dass auch anlässlich der jüngsten Vorfälle im Atomkraftwerk Krümmel die Frage gestellt werden müsse, ob die Sicherheit der Bevölkerung bei ernsthaften Problemen in kerntechnischen Anlagen von der rechtzeitigen Alarmierung der Katastrophenschutzbehörden durch die Bedienungsmannschaft im Atomkraftwerk abhängen darf.
Vereinbart wurde, endlich ein Fachgespräch zwischen politischen Vertretern aus Bund und Ländern, Vertretern der Bürgerinitiative gegen Leukämie und des Bundesamtes für Strahlenschutz durchzuführen. Außerdem sollen neue qualifizierte Proben genommen werden, um der Herkunft und dem Inhalt der ominösen Kügelchen auf den Grund zu gehen. Die Staatssekretärin Klug wird das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit um eine Offenlegung der Akten des Forschungsreaktors Geesthacht bitten.