Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    11.05.2008

    Mensa-Essen bekommt Spitzennote

    Griefahn beim Besuch des Gymnasiums Neu Wulmstorf begeistert vom Mittagstisch


    Das war mal ein richtig leckeres Mittagessen! Die SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn nutzte jetzt die Gelegenheit, in der neuen Mensa des Gymnasiums Neu Wulmstorf das warme Essen zu testen, das Schülerinnen und Schüler dort seit Ende der Osterferien bekommen können. Ihr Fazit war eindeutig positiv - und das galt nicht nur fürs Essen, sondern auch für das Ambiente des Speisesaals. Kein Wunder: Die Lieblingsfarbe der Abgeordneten ist Rot - und da traf die Einrichtung mit roten Stühlen und Sofas genau ihren Geschmack.

    „Man muss auch mal ein bisschen mutig sein“, meinte Schulleiter Peter Lindemann zu den knalligen Farben in der „Cafta“, wie die Mensa am Gymnasium Neu Wulmstorf heißt. Er, sein Stellvertreter Peter Waldbüßer, Cafta-Chefin Silke Müßler und der Neu Wulmstorfer Bürgermeister Wolf Rosenzweig nutzten das gemeinsame Mittagessen, um mit der Abgeordneten über Ganztagsschulen und Bildungskonzepte zu diskutieren. Bei Gemüseauflauf und Apfelschorle erfuhr Griefahn außerdem einiges über den Betrieb der Mensa und das musische Konzept der Schule.

    Der Mensabetrieb wurde von Silke Müßler sowie Müttern der Schule völlig selbständig entwickelt. Zunächst wurde ein Verein gegründet, der die Einrichtung trägt. Die Kalkulation müsse aufgehen, da es keine öffentlichen Zuschüsse für die Mahlzeiten gebe, informierte sie. Zwei auf 400-Euro-Basis bezahlte Kräfte organisieren den Betrieb und rund 70 Mütter sind regelmäßig hinter dem Tresen im Einsatz - stolze zehn Prozent der Mütter der Schule arbeiten also ehrenamtlich mit.

    Mutter Michaele Hensel-Wehmeier, die ebenfalls an dem Essen mit Monika Griefahn teilnahm, erklärte den Weg der Mahlzeiten: Sie werden gekocht und schockgefrostet angeliefert und können dann vom Cafta-Team zu Ende zubereitet werden. Langes Warmhalten entfällt - Kartoffeln, Nudeln und alle anderen Speisen kommt darum lecker und nährstoffreich auf den Teller. Um dieses Verfahren zu ermöglichen, hat der Landkreis Harburg als Schulträger, der die Einrichtung der Mensa finanziert hat, auch die Anschaffung von so genannten Convectomaten nicht gescheut. Eine gute Investition, findet Monika Griefahn: „Wenn das Essen nicht schmeckt, nehmen die Jugendlichen es nicht an“, ist sie sich sicher. Dann nütze die ganze Mensa nichts. Derzeit gibt das Cafta-Team rund 50 Essen pro Tag aus. Mit mehr als 100 rechnet Schulleiter Peter Lindemann ab nächstem Schuljahr, wenn die Pausenzeiten der Schule besser auf den Betrieb eingestellt sein werden. Das Konzept sei problemlos ausbaufähig auf über 200 Mahlzeiten.

    Nach dem Essen überreichten mehrere Schülerinnen der Abgeordneten eine Resolution mit 300 Unterschriften der Schülerschaft gegen die Produktion von Biodiesel, da diese Waldrodungen und Hunger in der Welt fördere. Griefahn versprach, die Liste an Umweltminister Sigmar Gabriel weiterzugeben.

    Bei einem Kurzkonzert der Bläserklasse konnte Monika Griefahn sich von dem musischen Konzept der Schule überzeugen. Hier wird jeweils in einer Klasse der Eingangsstufe eine so genannten „Bläserklasse“ gebildet. Jedes Kind erlernt dabei ein Instrument und bekommt zusätzlichen Musikunterricht in Zusammenarbeit mit der lokalen Musikschule. Eine Musikstunde der Klasse mutet daher wie eine Orchesterprobe an. Die Jugendlichen entwickeln sich gemeinsam weiter und sollen neben der reinen Musik dabei auch Fähigkeiten wie Gemeinschaftssinn, Einfügen in eine Gruppe oder Kompromissbereitschaft erlernen. Die Musiklehrer sind guter Hoffnung, dass die Schüler auch nach Beenden des Kurses - der Orchesterunterricht ist für die Klassen fünf und sechs konzipiert - bei der Stange bleiben und der Musikbereich der Schule dadurch enorm bereichert wird. Die Jugendlichen, die vorher kein Instrument gespielt hatten, konnten bereits nach wenigen Wochen Unterricht im fünften Jahrgang ein erstes bejubeltes Konzert geben.

    Monika Griefahn hörte aber auch, mit welchen Zwängen Schulleiter Peter Lindemann zu kämpfen hat. 34 vorgegebene Wochenstunden muss er für einige Klassen in der Woche unterbringen - ein fast unmögliches Unterfangen ist es da, für Musik- oder Theater-AGs und zusätzliche Sportangebote noch Zeit freizuhalten. Griefahn: „Die Förderung von Kreativität ist eine zentrale Voraussetzung dafür, später auch im Berufsleben neue Ideen entwickeln zu können. Theater, Musik oder Sport sind immens wichtig. Wenn das den Schülern immer weniger möglich ist, dann läuft etwas falsch.“

    Griefahn, die das neue Gebäude des Gymnasiums Neu Wulmstorf zum ersten Mal besuchte, zeigte sich vom Ambiente und der freundlichen Architektur sehr angetan. Sie musste allerdings hören, dass trotz aller Modernität doch einige Dinge nicht berücksichtigt wurden, die sie und auch Schulleiter Lindemann für wichtig halten. Moderne pädagogische Konzepte mit Gruppenarbeit erforderten mehr Platz. Aufgrund fehlender Ausweichräume sei es aber nur bedingt möglich, den Unterricht modern zu gestalten und einen Ganztagsbetrieb zu organisieren.

    Griefahn selbst war auch erstaunt, dass es kaum Arbeitsräume für Lehrer gab, obwohl diese doch mehr an der Schule präsent sein sollen. In einem großen Lehrerzimmer könne schließlich niemand in Ruhe arbeiten, fand sie. Die Abgeordnete freute sich dennoch darüber, wie gut die Verantwortlichen am Gymnasium Neu Wulmstorf die pädagogischen Arbeitsbedingungen organisierten, obwohl das Gymnasium noch nicht einmal offiziell als Ganztagsschule ausgewiesen ist. Sie drückte Peter Lindemann beim Abschied die Daumen für die Umsetzung des ehrgeizigen Schulprogramms und für die erfolgreiche Fortführung der Konzepte, besonders im Bereich Musik und Theater. zurück zur Übersicht