Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    21.05.2008

    Kaufhaus mit Herz - aktiver Beitrag gegen Armut und Chance für sozial Schwache

    Monika Griefahn besuchte das Kaufhaus mit Herz in Buchholz


    Vor gut einem Dreiviertel Jahr, im Oktober 2007, wurde eine ganz besondere Einrichtung in Buchholz eröffnet, das Kaufhaus mit Herz. Es handelt sich um ein Sozialkaufhaus, in dem ausschließlich gespendete Sachen für einen guten Zweck verkauft werden. Zum Start hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn aus Buchholz privat einige Möbel gespendet, jetzt besuchte sie das Kaufhaus mit Herz beruflich, um von den Mitarbeitern mehr über die Situation des Hauses selbst, aber auch dessen Kunden zu erfahren.

    Zum Sortiment des Kaufhauses gehören beispielsweise Bekleidung aller Art, Haushaltsartikel, Bücher, Spiele, Möbel und vieles andere mehr. Das Warenangebot richtet sich an Arbeitslose, Geringverdiener und sozial Schwache, die hier für einen sehr kleinen Preis einkaufen können. Allerdings sind auch Schnäppchenjäger und Bürgerinnen und Bürger aller Einkommensklassen herzlich willkommen, denn das Kaufherz mit Herz lebt auch von der Nachfrage und Unterstützung aus der gesamten Bevölkerung. Der Erlös kommt dem Kaufhaus selbst und guten Zwecken zugute.

    Monika Griefahn erfuhr, dass das Kaufhaus mit Herz neben zwei festen Halbtagskräften auch auf etliche ehrenamtliche Mitarbeiter zurückgreifen kann. Dazu gehören Empfänger des Arbeitslosengeldes 2 und Hartz-IV-Empfänger genauso wie Schüler, Hausfrauen, Rentner und Menschen von der Gerichtshilfe, die gemeinnützige Arbeit leisten müssen. Kaufhaus-Leiterin Helga Preuß, die auch AWO-Vorsitzende in Buchholz ist, freut sich: „Insgesamt haben wir ungefähr 50 Mitarbeiter.“

    Monika Griefahn zeigte sich bei dem Gang durch das Kaufhaus froh über so viel Engagement all derer, die die Gründung und den Betrieb des Kaufhauses organisieren. Der gerade vorgelegte dritte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung habe gezeigt, dass Arm und Reich in Deutschland weiter auseinanderdrifteten. Das zu stoppen sei zum einen eine klare Aufgabe für die Politik, zum anderen fordere es aber auch die Gesellschaft. Wenn Menschen eine Einrichtung wie das Kaufhaus mit Herz auf die Beine stellten, fördere das die Solidarität und das Miteinander in der Gesellschaft.

    Gleichwohl sah sie es auch als ihre Aufgabe als Bundestagsabgeordnete an zu helfen, die Weichen für mehr soziale Gerechtigkeit richtig zu stellen. Das geht nach ihrer Auffassung mehr über den Weg, eine gute Bildung zu ermöglichen als über bloße Sozialtransfers. „Menschen müssen von einer nachhaltigen Sozialpolitik befähigt werden, ihren Platz in einer sich wandelnden Arbeits- und Familienwelt zu finden“, war ihre Reaktion auf den Armuts- und Reichtumsbericht. Dazu sei neben einem modernen Bildungssystem auch weiterhin die angemessene Absicherung der existenziellen Risiken wie Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Pflegebedürftigkeit über die Sozialversicherungssysteme wichtig. Weiterhin müssten soziale Ausgrenzung und Armut durch materielle Mindestleistungen verringert werden. „Mindestlöhne können Armut verhindern“, so ihre Meinung.

    Für jene Gruppe, denen der Weg ins Arbeitsleben versperrt ist, seien Einrichtungen wie das Kaufhaus mit Herz eine große Hilfe, um mit ihren bescheidenen finanziellen Mitteln über die Runden zu kommen. Dass diese Gruppe immer so klein wie möglich bleibe, dazu wolle sie mit ihrer Arbeit im Bundestag beitragen.