Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    29.04.2009

    Über Ausbildungschancen und Ehrenämter

    Monika Griefahn diskutierte mit Schülern aus Tostedt und Neu Wulmstorf


    Als die integrative Hauptschulklasse 9a aus Tostedt und Klassen des 10. Jahrganges des Gymnasiums Neu-Wulmstorf in Berlin waren, konnte die SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn sich aus terminlichen Gründen nicht mit ihnen treffen, so dass sie anbot, einmal zur Diskussion in die Schule zu kommen.

    Monika Griefahn in der Diskussion mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Neu Wulmstorf.

    Ein herzliches Willkommen empfing sie jetzt in der integrativen Hauptschulklasse 9a in Tostedt. Dort standen Fragen zur Ausbildung und beruflichen Zukunft im Mittelpunkt der Diskussion. „Die Betriebe wollen lieber Realschüler als der Hauptschüler, finden Sie das gerecht?“, wollte eine Schülerin von Monika Griefahn erfahren. Die Abgeordnete wies darauf hin, dass die jungen Hauptschüler das persönliche Gespräch mit den Ausbildungsbetrieben suchen sollten, auch durch Praktika könnte man zeigen, was wirklich in einem stecke.

    Natürlich seien für bestimmte Berufe auch gutes Rechnen und Rechtschreibung wichtig. „Nur weil man einen praktischen Beruf ergreifen möchte, heißt es nicht, dass man auf eine solide Schulbasis verzichten kann. Ein Maler muss auch die Farbmenge berechnen können“, stellte sie klar. Aber wenn ein Ausbildungsbetrieb merke, dass jemand motiviert und zuverlässig sei, sei es ein großer Pluspunkt. Auch die Durchlässigkeit des Schulsystems wurde kritisch hinterfragt. Hier bedauerte Monika Griefahn, dass Bildungspolitik in der Verantwortlichkeit der Länder liege und der Bund hier nicht eingreifen könne.

    In der Aula des Gymnasiums Neu-Wulmstorf wurde Monika Griefahn von dem gesamten zehnten Jahrgang erwartet. Rückblickend erklärten die Schülerinnen und Schüler: „Es war spannend im Bundestag.“ Auch wenn sich die Diskussion in der großen Runde ohne Mikrofon etwas schwierig gestaltete, war es eine Fragestunde ohne Pause. „Wie sind Sie Abgeordnete geworden?“, lautete eine Frage. Monika Griefahn erläuterte ihren Weg über Mitarbeit in der Schülervertretung, die Gründung einer Amnesty International-Gruppe in ihrer Heimatstadt, ihre Beteiligung an der Gründung von Greenpeace Deutschland und ihre lange Arbeit für die Umweltorganisation, bis eines Tages das Angebot von Gerhard Schröder kam, Umweltministerin in Niedersachsen zu werden. „Dies ist nicht der klassische Weg, ich war da eher ein Quereinsteiger“, bekannte sie. „Aber die Grundlage für vielfältiges Engagement wurde schon in der Schule gelegt. Und auch Arbeit in einer Bürgerinitiative ist politisches Engagement.“

    Zahlreiche Schülerinnen und Schüler berichteten der Abgeordneten von ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Thema war auch die Musik von Sido, Bushido und anderen: „Warum wollten Sie die verbieten lassen?“, wurde Monika Griefahn gefragt. Dem widersprach sie vehement: Nicht verbieten lassen wollte sie die Musik, aber Songs mit frauenfeindlichen und rassistischen Texten sollten nicht zu jeder Zeit gespielt werden dürfen: „Wie Filme, die auch eine Altersbeschränkung haben.“ Darüber habe sie auch mit Sido gesprochen, der ihr versichert habe, er würde seinem Kind auch nicht seine Songs vorspielen.

    Monika Griefahn mit Schülerinnen und Schülern der Hauptschule Tostedt.