Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    12.05.2009

    Ökofilme in der Elbmarsch

    Monika Griefahn lud zu zwei Vorführungen ein


    Die Grundschule Marschacht hatte eine gute Wahl getroffen, als sie sich für eine Vorführung des Films „Der Fuchs und das Mädchen“ entschieden hatte. Denn: Der französische Kinder- und Jugendfilm wurde jetzt als bester Kinder- und Jugendfilm der Ökofilmtour ausgezeichnet. Zuvor hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn den Film in die Elbmarsch geholt. Alle Kinder der Grundschule trafen sich in der Aula, um den Film, den der Leiter der Ökofilmtour, Ernst-Alfred Müller, präsentierte, anzusehen.

    Monika Griefahn ist Jury-Vorsitzende des Filmfestivals, das seinen Schwerpunkt bislang noch in Ostdeutschland hat. Darum war es ihr ein Anliegen, die guten Dokumentar- und Spielfilme, die allesamt umwelt- und naturschutzpolitische sowie sozialkritische Inhalte haben, auch in Westdeutschland bekannter zu machen. „Der Fuchs und das Mädchen“ kam bei den Schülerinnen und Schülern in Marschacht gut an. Der Streifen erzählt poetisch die Geschichte eines jungen Mädchens, das die wilde und geheimnisvolle Natur durch die Augen eines Fuchses kennenlernt. Der Film lässt es die Unterschiede zu Haustieren erleben und weckt auf vielfache Weise Verständnis für wilde Tiere. Eine abenteuerliche Handlung und realistische Naturaufnahmen werden dabei verknüpft.

    Am Abend zuvor hatten die Ökofilm-Verantwortlichen und Monika Griefahn zu einer Dokumentation für Erwachsene geladen: „Spielen, spielen, spielen“ hieß der Report über die Onlinesucht zweier Jungen und eines Erwachsenen. Alle drei waren dem Computerspiel „World of Warcraft“ verfallen, einer hatte den Kontakt zu seinen Eltern aufgrund seiner Sucht komplett abgebrochen.

    Obwohl nur wenige Elbmarscher der Einladung gefolgt waren, entwickelte sich nach der Vorführung eine angeregte Diskussion unter den Anwesenden. Kein Wunder, denn im Publikum saßen Lehrerinnen und ein Suchtberater – die alle in ihrem Berufsalltag mit der Problematik konfrontiert wurden. „Ich weiß nun endlich, was die Schüler machen, wenn sie mir von ihren Computerspielen erzählen“, sagte eine Lehrerin. Wenn sich am Ende der Diskussion eines zeigte, dann das: Alle gesellschaftlichen Gruppen tragen eine Verantwortung: Eltern müssen sich für das, was ihre Kinder am PC machen, interessieren. Lehrer dürfen nicht damit kokettieren, dass sie von „Computer keine Ahnung haben“. Politiker müssen die richtigen Rahmenbedingungen setzen und Unternehmer, die mit Computerspielen viel Geld verdienten, dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen.

    Monika Griefahn, die sich als Medienpolitikerin im Deutschen Bundestag mit dem Thema beschäftigt, erläuterte einige Möglichkeiten, um der Suchtgefahr bestimmter Spiele entgegenzuwirken. „Das Suchtpotenzial ist groß, weil diese Spiele niemals enden. Es gibt immer nur Anreize, weiterzumachen, ein noch höheres Level zu erreichen.“ Ein Ausweg sei, diese Spiele ab einem bestimmten Punkt so zu programmieren, dass es keine weiteren Anreize gibt. „Bei vielen Spielen können Eltern das bereits einrichten“, so die Abgeordnete.

    Für sie kommt ein Verbot sogenannter Killerspiele dennoch nicht in Frage. Schon jetzt werde bei der Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK) sorgfältig geprüft, welche Altersfreigabe man den Spielen gebe. Auch überprüfe die Bundesprüfstelle im Rahmen des gesetzlichen Jugendmedienschutzes, ob ein Spiel indiziert werden müsse.

    Problematisch sei der Umgang mit Computerspielen im Alltag. Kaufhäuser kontrollierten nicht oft genug, wer welche Spiele erwerbe, und Eltern und Großeltern schauten häufig ebenfalls nicht genau genug auf Altersfreigaben und Empfehlungen. Griefahn setzt darum auf positive Anreize: So ist in diesem Jahr erstmals der Deutsche Computerspielpreis für pädagogisch wertvolle Spiele vergeben worden. Er ist eine Auszeichnung, die auf ein „gutes“ Spiel hinweist, das bedenkenlos gekauft und verschenkt werden kann.

    In der Grundschule Marschacht zeigten (v.l.) Monika Griefahn, Bürgermeister Rolf Roth, Schulleiter Axel Kliemann und Ökofilm-Leiter Ernst-Alfred Müller den Kindern den Film „Der Fuchs und das Mädchen“.