17.09.2009
Buchmesse muss Freiheit von Wort und Meinung achten
Monika Griefahn fordert mehr Rückgrat bei Entscheidungen der Messe
Anlässlich der Diskussion um die Ausladung der chinesischen Umweltaktivistin Dai Qing und des chinesischen Lyrikers Bei Ling von einem Symposium im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse, erklärt die Sprecherin der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion, Monika Griefahn:
Die Frankfurter Buchmesse braucht mehr Fingerspitzengefühl. Bei der Ausladung der chinesischen Umweltaktivistin Dai Qing und des chinesischen Lyrikers Bei Ling von einem Symposium im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse am kommenden Sonnabend haben die Verantwortlichen dem politischen Druck Chinas nachgegeben, ohne die Konsequenzen abzuwägen.
China hätte es sich als Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse eigentlich nicht leisten können, diesen Konflikt bereits im Vorfeld zu suchen. Trotzdem kündigten die chinesischen Offiziellen die Verweigerung ihrer Teilnahme an dem Symposium an für den Fall, dass die ebenfalls eingeladenen Dai Qing und Bei Ling daran teilnehmen. Doch statt den Wert der Äußerung von Wort und Meinung in Deutschland hochzuhalten und von den chinesischen Offiziellen ein Bekenntnis dazu zu erwarten, scheute die Frankfurter Buchmesse an dieser Stelle den Konflikt.
Sicherlich müssen sowohl die deutsche Seite als Gastgeber, als auch China als Gastland im Rahmen ihrer Partnerschaft Kompromisse eingehen und Konflikte aushalten. Jedoch müssen dabei auch grundlegende Werte wie die Kunst- und Meinungsfreiheit gelten. Danach muss sich auch das Gastland China richten.
In diesem Fall lag die Frankfurter Buchmesse falsch. Ich erwarte von den Verantwortlichen, dass sie bei zukünftigen Konflikten und besonders im Umfeld der Frankfurter Buchmesse im Oktober mehr Rückgrat beweist und damit klarer zur Unabhängigkeit der Literatur steht.