24.09.2009
Die Erststimme entscheidet!
Seit Juni habe ich an fast 4000 Türen im Landkreis Harburg geklingelt und Hausbesuche gemacht. Etwa die Hälfte der Menschen war zu Hause und mit vielen habe ich lange Gespräche geführt. Den Satz „Ich gehe nicht mehr wählen“ habe ich dabei auch gehört. Er erschreckt mich, denn was würden Menschen manch anderer Länder dafür geben, überhaupt gefahrlos demokratisch wählen zu dürfen. Das Wahlrecht sollte jeder als Bürgerpflicht begreifen.
Das Argument, es gebe keine Unterschiede zwischen Politikern, stimmt gerade bei uns im Landkreis Harburg nicht. Wie viele Unterschiede es allein zwischen mir und meinem Mitbewerber von der CDU gibt, zeigt der Wahlomat für den Landkreis Harburg. Sie können unter www.griefahn.de/wahlomat selbst testen, mit wem von uns Sie mehrheitlich übereinstimmen. Und Sie werden sehen, dass eine völlig andere Politik dabei herauskommt, je nachdem, wer von uns in Berlin vertreten sein wird.
Dass ich selbst wieder im nächsten Bundestag vertreten sein werde, ist nicht sicher. Ich kann meine Arbeit im Bundestag nur fortsetzen, wenn ich direkt gewählt werde. Der Kandidat mit dem besten Erststimmenergebnis bekommt das Mandat. Die anderen sind raus, es sei denn, sie sind über die Landesliste (Zweitstimme) abgesichert und kommen - wie bei uns die Kandidaten von CDU, Linke und FDP - auch ohne Erststimmen wieder in den Bundestag. Im Landkreis Harburg und in fast allen anderen Wahlkreisen entscheidet sich das Rennen um das Direktmandat zwischen dem CDU- und SPD-Kandidaten, so dass die Erststimme für einen Vertreter der kleineren Parteien ein verschenktes Kreuz ist. In mehreren Orten in Deutschland haben darum beispielsweise Kandidaten der Grünen angekündigt, mit ihrer Erststimme den SPD-Kandidaten zu wählen, um nicht faktisch der CDU zu helfen.
Ich habe viel vor in der kommenden Legislaturperiode: Neue gesellschaftliche Entwicklungen rufen nach Antworten. Eine kostenlose Bildung von der Krippe bis zur Uni, klare Regeln für die internationalen Finanzmärkte, ein konsequenter Ausstieg aus der Atomenergie und eine deutliche Förderung der erneuerbaren Energien, eine gute wohnortnahe Pflege, ein leistungsfähiger öffentlicher Personennahverkehr. So stelle ich mir die Gesellschaft vor. Ich arbeite in der Politik, weil noch lange nicht alles erreicht ist, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Und darum gehe ich wählen. Bitte nutzen auch Sie Ihr Wahlrecht und bitten Sie Ihre Freunde, Bekannten und Nachbarn, am Sonntag ebenfalls zur Wahl zu gehen.