Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

Archiv

Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

Archives

On this website you find information about my work as member of parliament (1998 - Oct. 2009)

Curriculum Vitae english Curriculum Vitae français Curriculum Vitae spanish Curriculum Vitae russian Curriculum Vitae chinese

    18.02.2008

    Monika Griefahn Zum Kennenlernen beim NABU Hamburg

    Welche Erwartungen hat der Verband an die Umweltpolitik der Hansestadt?


    Mit einem „Parteiencheck“ hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) den Hamburger Parteien schon Ende 2007 auf den Zahn gefühlt. Ein Abgleich seiner Positionen in verschiedenen Fragen des Umwelt- und Naturschutzes mit den Positionen der Parteien ergab eine hohe Schnittmenge mit der SPD. 11 von 14 stimmten überein - bei der CDU waren es 2, bei der GAL ebenfalls 11. NABU-Chef Rolf Bonkwald und der Geschäftsführer Stephan Zirpel gaben sich damit aber nicht zufrieden und wollten mehr wissen. Monika Griefahn, die im Kompetenzteam von SPD-Bürgermeisterkandidat Michael Naumann für Umwelt- und Naturschutzfragen zuständig ist, und die Sprecherin der SPD für Umwelt und Verbraucherschutz in der Hamburger Bürgerschaft, Monika Schaal, sprachen mit den beiden über die strittigen Punkte. Auch, wo der NABU die Versäumnisse der derzeitigen Regierung sieht, wurde angesprochen.

    Da die SPD sich für die Wiedereinführung einer Umweltbehörde ausgesprochen hatte, ging es um die Frage, was dort geregelt sein müsste. Zirpel mahnte an, die Konzeption und Aufsicht über die Hamburger Naturschutzgebiete zentral in der Behörde zu regeln. Auf Ebene der Bezirke sei eine souveräne Entscheidung aufgrund von Interessenkollisionen eventuell zu schwierig. Bonkwald fügte hinzu, dass Hamburg mit 29 ausgewiesenen Naturschutzgebieten zwar gut dastehe, jedoch überhaupt nicht an deren Pflege gedacht habe.

    Einig war er mit Monika Griefahn, dass Klimaschutz auch immer „grünen Naturschutz“ bedeute. Man werde Klimaschutzziele nicht umsetzen können, wenn man immer weiter Grünflächen durch Bebauung vernichte - schließlich sorgten sie für CO2-Bindung und den Erhalt der Arten. Der Flächenverbrauch von laut NABU unter der jetzigen Regierung 350 Hektar pro Jahr sei viel zu hoch. Monika Griefahn hatte in ihren Vorschlägen für eine SPD-Umweltpolitik in Hamburg unter anderem ein besseres Flächenrecycling und ein Dachbegrünungsprogramm aufgenommen, das zur CO2-Bindung und zur Artenvielfalt beitragen soll.

    Insgesamt, so erfuhr die Bundestagsabgeordnete, liegen bei der Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte erhebliche Defizite vor. Das gelte für die Elbvertiefung von 1999 genauso wie für die Zuschüttung des Mühlenberger Lochs. Dass Hamburg darüber gerne mit Nachbarstaaten verhandele, weil dort noch Flächen für Ausgleichsmaßnahmen vorhanden seien, war den Naturschützern nicht genug. Sie bevorzugten Poollösungen von verschiedenen Maßnahmen in einem Verbund, und diese müssten auch im Stadtgebiet Hamburgs liegen.

    Weitere Themen wurden angesprochen: So sieht der NABU die Verkehrsprojekte südlich der Elbe kritisch und wirbt darum dafür, alle geplanten Straßen in einem Paket zu betrachten und zu diskutieren. Zirpel: „Wenn alles kommt, was jetzt geplant ist, dann können wir das Alte Land als Kultur- und Naturraum vergessen.“