Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    22.04.2008

    Der Zugang zu Büchern muss frei sein

    Morgen ist Welttag des Buches


    Zum morgigen Welttag des Buches erklären die Sprecherin der Arbeitsgruppe Kultur und Medien, Monika Griefahn MdB, und der Berichterstatter für Bibliotheken Siegmund Ehrmann MdB:

    Jeder Mensch muss freien Zugang zu Büchern haben. In Deutschland brauchen wir deshalb mehr öffentliche und besser ausgestattete Bibliotheken. Bibliotheken sind ein wichtiges Element der Kultur- und Bildungsinfrastruktur. Sie sind eine öffentliche Pflichtaufgabe, die, wie von der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ vorgeschlagen, in allen Ländern durch Bibliotheksgesetze verankert werden muss. Diese Bibliotheksgesetze der Länder sollen darauf abzielen, die Bibliotheksinfrastruktur zu stabilisieren und sie angemessen auszustatten.

    Doch nicht nur der Zugang zu Literatur muss sichergestellt sein. Insbesondere junge und noch weniger bekannte Autoren brauchen faire Chancen. Verlage tun sich oft sehr schwer, Risiken zu tragen und junge Nachwuchsautoren zu publizieren. Dabei zeigt die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse an Clemens Meyer in diesem Jahr, dass es junge und sehr talentierte deutsche Nachwuchsautoren gibt, die einer Bereitschaft, sich auf etwas Neues und Unbekanntes einzulassen, bedürfen.

    Vor diesem Hintergrund kritisieren wir die Entwicklungen im Bereich der sogenannten Druckkostenzuschussverlage. Zunehmend wird hier auch mit unlauteren Methoden Geschäft auf Kosten junger und oftmals noch unerfahrener Autoren betrieben. Die Geschäftsmodelle derartiger Verlage zielen zunehmend ausschließlich auf Gewinn ab, vernachlässigen dabei grundlegende Rechte gegenüber den Autoren und bringen nicht nur den eigentlichen Gedanken des Druckkostenzuschussverlages, sondern auch die bei ihnen publizierenden Autoren in Verruf. Aus diesem Grund unterstützen wir die von verschiedenen deutschen, österreichischen und schweizerischen Autorenverbänden initiierte „Fairlag-Erklärung“. Wir fordern Druckkostenzuschussverlage auf, ihre Geschäftspraktiken gegenüber jungen Autoren fair zu gestalten und ihren Pflichten zu Information und Aufklärung der Autoren sowie entsprechenden Leistungen gegenüber den Autoren wie Lektorierung und Vertrieb auch nachzukommen.