Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    19.02.2009

    Mangelhafte Inkontinenzhilfsmittel: AOK lenkt ein

    Monika Griefahn wandte sich an AOK-Vorstand


    Die SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn hatte sich an den Vorstand der AOK Niedersachsen, Herrn Dr. Jürgen Peter gewandt und auf Probleme mit Inkontinenzhilfsmitteln in ungenügender Qualität hingewiesen und Abhilfe gefordert. Außerdem hatte sie angekündigt, die zahlreichen Klagen von Patienten, die sie erreicht haben, auf Bundestagsebene weiterzureichen und sich vehement dafür einzusetzen, dass die gesetzlichen Vorgaben für Krankenkassen entsprechend konkretisiert werden, damit die Patienten nicht ihrer Krankenkasse schutzlos ausgeliefert sind.

    „Es hat mich geärgert, dass die AOK weder in Hannover noch vor Ort bisher nicht auf die Klagen ihrer Patienten und von Pflegeeinrichtungen korrigierend reagiert hat“, erklärte Monika Griefahn. „Wenn mir berichtet wurde, wie ‚abgebügelt’ sich viele Patienten fühlten bei Klagen über unzureichende Qualität der Inkontinenzvorlagen, fehlt mir das Verständnis für ein solches Vorgehen einer Krankenkasse, die für sich in Anspruch nimmt eine Gesundheitskasse zu sein.“

    „Der AOK Niedersachsen liegt eine qualitativ gute und reibungslose Versorgung unserer Versicherten am Herzen“, versicherte Vorstand Dr. Jürgen Peter der Bundestagsabgeordneten in seiner Antwort. Die Zielsetzung im Rahmen der Ausschreibung von Inkontinenzhilfsmitteln sei die Sicherstellung einer qualitativ guten Versorgung gewesen. Deswegen habe die AOK großen Wert auf die Festlegung von Qualitätsstandards gelegt, besonders um das Eintreten von Folgeversorgungen zu vermeiden.

    Und weiter wurde von Seiten der AOK ausgeführt: „Im Vertrag mit den Ausschreibungsgewinnern ist die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Hilfsmitteln vereinbart.“ Es müssten festgelegte Kriterien erfüllt werden. „Hierzu zählt selbstverständlich, dass die Artikel z.B. nicht durchnässen oder zu Geruchsbelästigungen führen dürfen.“ Komme es zu allergischen oder sonstigen Komplikationen, müsse der Anbieter die Versorgung mit einem Produkt sicherstellen, welches aus medizinischer Sicht geeignet für den betroffenen Versicherten sei. Auf jeden Fall werde durch den Ausschreibungsgewinner die Versorgung durch ein anderes geeignetes Produkt durchgeführt.

    „Dass dies bisher nicht so war, wissen die Patienten und Pflegeeinrichtungen genau. In dem Callcenter des Lieferanten wurden die Versicherten oder Pflegekräfte bisher abgewiesen“, erläuterte Griefahn. Nach eigenen Angaben wirke die AOK bei dem Lieferanten darauf hin, dass bei der Versorgung der Versicherten mit Inkontinenzprodukten die Lieferverträge verstärkt beachtet werden. Das beziehe sich insbesondere auf die erforderliche Qualität und die Versorgungsabläufe. „Hier ist allerdings eine Verbesserung notwendig. Gerade habe ich von einem betroffenen Patienten erfahren, dass er Anfang Februar seine November-Lieferung erhalten hat. Ein älterer Herr wiederum hat gleich den mehrmonatigen Bedarf in voluminösen Kartons geliefert bekommen – weiß nur nicht wohin damit in seinem einen Zimmer“, informierte Griefahn.

    Als wichtig sieht Monika Griefahn die Äußerungen des AOK-Vorstandes zu Problemfällen an: „Kommt es dennoch zu Problemen, können sich die Versicherten jederzeit an die AOK vor Ort wenden. Wir werden dann gemeinsam mit dem Lieferanten und unseren Pflegefachkräften im Rahmen eines Hausbesuches die aufgetretenen Probleme lösen. Sollte dies nicht kurzfristig möglich sein, kann sich der Versicherte Inkontinenzprodukte vom Lieferanten seiner Wahl beschaffen. Die dafür entstehenden Kosten werden im Rahmen der Kostenerstattung in voller Höhe von der AOK Niedersachsen übernommen. So kann den Versicherten im Sinne einer unbürokratischen und großzügigen Verfahrensweise geholfen werden.“

    Dieses Angebot sollte angenommen werden, rät Monika Griefahn. „Mir ist berichtet worden, dass bisher solche Kosten von den Versicherten selbst getragen werden mussten, auch wenn die Lieferung der bestellten Ware ausblieb und dringender Bedarf bestand.“ In einem weiteren Schreiben hat sich die Bundestagsabgeordnete an den Vorstand der AOK gewandt und um Klarstellung gebeten, was mit den teilweise vorhandenen Vorräten mangelhafter Inkontinenzvorlagen passieren soll und wann der beauftragte Hersteller seine Produktion so verändert hat, dass sie den Vorgaben der AOK genügt.

    „Das Problem mangelhafter Qualität ist vom Aufraggeber AOK offensichtlich erkannt worden“, stellt Griefahn fest. „Es kann allerdings nicht sein, dass einzelne Patienten von einer Delegation der AOK, Pflegekräften der AOK und Mitarbeitern des Lieferanten heimgesucht werden, sondern die Dokumentation der Mängel könnte durch stationäre Einrichtungen und mobile Pflegedienste übernommen werden. Diese sollten die Ansprechpartner für die AOK sein, denn hier ist Kompetenz in der Beurteilung vorhanden. Und reichlich Erfahrung mit mangelhaften Inkontinenzhilfsmitteln der AOK und deren Folgen.“