19.04.2007
Unterstützung der Aktion „Althandys zu schade für den Müll“
Grußwort für die Deutsche Umwelthilfe
++ es gilt das gesprochene Wort ++
Die technologischen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte sind enorm. Autos, Computer, Handys - quasi wöchentlich kommen Neuerun-gen auf den Markt. Ein ums andere Mal jedoch zeigt sich auch, dass es sich lohnt, den Herstellungszyklus eines Produktes bis zum Ende durchzu-denken. Die Atomenergie ist vielleicht das beste Beispiel dafür, dass ein Produkt Entscheidungsträger und Gesellschaft vor unlösbare Probleme stellen kann, wenn bei allem Erfindungseifer nicht über die Entsorgungs-frage nachgedacht wurde.
Gerade Elektrogeräte sind problematisch, denn oft werden für ihre Funk-tionstüchtigkeit Schwermetalle oder andere für Mensch und Natur schädli-che Stoffe wie PVC verwendet. Schon als ich Umweltministerin in Niedersachsen war, habe ich mich für einen Produktionskreislauf von E-lektrogeräten eingesetzt, der auch die Rücknahme und Verwertung ein-bezieht. Mehr noch: Es ist möglich, ein gesamtes Produkt von vornherein mit einem solchen Design und einer solchen Konstruktion zu versehen, dass es leicht wieder zu recyceln ist - und zwar als gleichwertiges Produkt. Dass in der Zwischenzeit Mobiltelefone als ein neues Allerweltsprodukt hinzugekommen sind und die Produktionswelt noch schnelllebiger gewor-den ist, soll diesen Anspruch nicht schmälern.
In den vergangenen Jahren haben wir, die EU und Deutschland, auf Ge-setzesebene schon sehr viel getan: Die Rücknahme und Verwertung von Elektro- und Elektronikgeräten ist inzwischen mit EU-Recht geregelt, die Nationalstaaten haben die europäischen Vorgaben umzusetzen. Deutsch-land hat das 2005 mit dem Elektronikgesetz getan und dabei die zentra-len Ziele berücksichtigt, die ich schon in Niedersachsen vor Augen hatte: Elektroschrott vermeiden ist oberstes Gebot. Die Wiederverwertung von Produkten soll die Abfallmengen reduzieren, der Schadstoffgehalt von Elektro- und Elektronikgeräten soll verringert werden.
Es ist nur folgerichtig, dass ich die Kooperation der Deutschen Umwelthilfe und T-Mobile sehr begrüße. Besonders, dass versucht wird, funktionstüch-tige Althandys weiter zu benutzen, entspricht dem Ziel des Gesetzes, hin-ter dem ich voll und ganz stehe. Und dass der Telekommunikations-Konzern sich darüber hinaus für eine Fünf-Euro-Abgabe zugunsten des Naturschutzes entschieden hat, honoriere ich ebenfalls. Ich freue mich, dass die Kooperation schon seit 2003 offenbar erfolgreich klappt und hof-fe, dass das weiterhin der Fall ist und sie womöglich noch ausgebaut wer-den kann.
Ich fordere also alle Althandy-Besitzer auf, an der Aktion teilzunehmen!
Ihre
Monika Griefahn