Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    30.08.2008

    Grußwort für die freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Harburg

    Verbandsversammlung in Schwinde-Stove


    ++ es gilt das gesprochene Wort ++

    Sehr geehrte Mitglieder der Feuerwehr,
    sehr geehrte Damen und Herren,

    es brennt und niemand kommt zum Löschen. Ein Horrorszenario, das wir alle nicht erleben möchten.
    Für uns Bürgerinnen und Bürger ist die Feuerwehr der Retter in der Not, auf den wir uns verlassen. Doch viel zu selten wird daran gedacht, dass es für die Männer - und zunehmend erfreulicherweise auch Frauen - in der freiwilligen Feuerwehr ein Ehrenamt ist, das sie ausüben, um den Brandschutz in den Kommunen sicherzustellen.

    Sie sorgen für unsere Sicherheit – und begeben sich dabei oft selbst in Gefahr.
    Sie sind besonders bei Unglücken großen emotionalen Belastungen ausgesetzt.
    Sie finden auch bei ihren Arbeitgebern nicht immer die Unterstützung und das Wohlwollen für ihren ehrenamtlichen Einsatz, weder bei den Ausbildungszeiten noch bei Feuerwehreinsätzen.

    Kurzum – es wird den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren oft nicht leicht gemacht in ihrem Ehrenamt. Dass Sie alle sich trotzdem nicht von Ihrem Weg abbringen lassen, dafür danke ich Ihnen sehr.

    Und die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren leisten dies unentgeltlich.

    Der Bund hat Ende des Jahres 2007 im Rahmen der Lohnsteuerrichtlinien 2008 eine Anhebung des steuerfreien Mindestbetrages von 154 auf 175 Euro monatlich für Aufwandsentschädigungen aus öffentlichen Kassen beschlossen, rückwirkend in Kraft gesetzt zum 1. Januar 2007. Davon sollen ehrenamtlich Tätige im öffentlichen Bereich profitieren, dazu gehört die Feuerwehr an erster Stelle. Damit bleiben Aufwandsentschädigungen bis zur Höhe von 2.100 Euro pro Jahr steuerfrei. Dies gilt allerdings in der Regel nur für die Wehrführung, die eine Aufwandsentschädigung erhält. Also kann dies nur ein erster Schritt sein.

    Die Feuerwehren werden an vielen Orten von Personalsorgen geplant. Da sind auch die Jugendfeuerwehren, die mit großem Engagement betreut werden, nicht mehr das Allheilmittel. Denn die Kinderzahl geht zurück, der demographische Wandel schlägt durch.

    Viele Menschen, egal welchen Alters, wollen sich auch gar nicht mehr in solch einem Ehrenamt engagieren. Und hinzu kommt noch besonders in ländlichen Bereichen, dass viele gut ausgebildete Feuerwehrleute aus beruflichen Gründen entweder aus dem Heimatort abwandern oder zumindest während der Einsatzzeiten am Tage nicht zur Verfügung stehen, da sie auswärts arbeiten.

    Ich weiß dass die Kreisfeuerwehren an diesen drängenden Fragen arbeiten und versuchen Lösungsansätze zu finden. Für uns in der Politik und in der Gesellschaft sollte es eine Aufgabe sein, an besseren Rahmenbedingungen für ehrenamtlich Tätige zu arbeiten. Damit das Ehrenamt im Dienste der Allgemeinheit mehr Anerkennung und Wertschätzung erhält und die Attraktivität gesteigert wird.

    Es brennt und keiner kommt zu Löschen, dies möchte niemand erleben.

    Ich danke Ihnen und wünsche der Tagung einen erfolgreichen Verlauf.