Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    20.08.2009

    Grußwort: Ausstellungseröffnung im Heimathaus Jesteburg


    ++ es gilt das gesprochene Wort ++

    Liebe Gäste, liebe Kulturfreunde, liebe Frau Schwark-Hupe,

    ich freue mich wirklich sehr, dass ich heute hier mit Ihnen gemeinsam die Ausstellung von Frau Marianne Schwark-Hupe eröffnen kann. Frau Schwark-Hupe und ihre Bilder werden Ihnen nachher noch vorgestellt.

    Ich freue mich auch deshalb sehr, weil dies für mich eine wirklich willkommene Abwechslung im Bundestagswahlkampf ist. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Natürlich macht es mir Spaß, mit den Bürgerinnen und Bürgern – die, nebenbei gesagt, hoffentlich später auch meine Wählerinnen und Wähler sind – in meinem Wahlkreis über so wichtige Themen wie gerechte und gute Arbeit, Bildungschancen für alle, die Zukunft unserer Energie- und Umweltpolitik usw. zu sprechen. Das sind ernste und wichtige Themen, die die Menschen und mich sehr bewegen.

    Kultur spielt bei diesen Gesprächen zwar auch eine Rolle, aber eben doch nicht so sehr. Das ist aber auch in Ordnung so.

    Jedenfalls ist mir ein Termin wie dieser dann eine besondere Freude. Denn im Deutschen Bundestag bin ich vor allem Kultur- und Medienpolitikerin und kümmere mich im Auswärtigen Ausschuss auch um die Goethe-Institute und die deutsche Kultur im Ausland.

    Ich möchte nicht alles im Einzelnen aufzählen, was wir erreicht haben, aber es lohnt immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Kultur auch auf der Bundesebene in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist. Das hängt nicht zu Letzt damit zusammen, dass Gerhard Schröder 1998 das Amt eines Kulturstaatsministers eingeführt hat. Es sitzt damit seit 1998 ein Vertreter der Künste, ein Sprecher oder auch eine Sprecherin für die Kulturschaffenden am Kabinettstisch. Das klingt erst einmal nicht so weltbewegend, kann aber sehr wichtig sein, wenn es bspw. darum geht, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz abzuschaffen, der u.a. auf Kulturgüter angewendet wird. Das konnten wir bisher verhindern. Doch wird es sicherlich immer wieder Bemühungen vor allem der sog. Steuersenkungsparteien geben, diese Sonderregelungen abzuschaffen. Und auch für die soziale Lage der Kulturschaffenden ist ein Vertreter am Kabinettstisch, der sich bspw. für die Künstlersozialversicherung einsetzt, sehr wichtig. Künstler und Kulturschaffende, mit denen ich darüber spreche, bestätigen mir immer wieder, wie wichtig diese kulturpolitische Errungenschaft ist, die die sozialliberale Bundesregierung unter Bundeskanzler Willy Brandt eingeführt hat.

    Die Künstlersozialversicherung ist ein gutes Beispiel für das Verständnis, was ich von Kulturpolitik habe. Für mich ist Kulturpolitik immer auch Gesellschaftspolitik. D.h. indem man Kultur und die Künste fördert, sie dabei unterstützt, sich zu entfalten, können sie auch dazu beitragen, Zukunftsaufgaben der Gesellschaft mit zu lösen. Kulturelle Bildung sei hier als wichtiges Stichwort genannt. Junge Menschen, die ein Instrument erlernen, malen, singen, tanzen, entfalten kreative Kräfte, sind im sozialen Miteinander geschult und können diese Fähigkeiten später auch für die Gesellschaft einbringen. Ein Thema jedenfalls, bei dem es noch sehr viel zu tun und zu verbessern gibt.

    Lassen Sie mich kurz noch auf einen weiteren Zusammenhang zwischen Politik und Kunst hinweisen. Auch wir Politiker setzen uns gern mit Kunst auseinander, schauen uns Bilder an. Deshalb wünsche ich uns jetzt allen viel Vergnügen mit der Ausstellung von Frau Schwark-Hupe. Mir selbst gefällt ihre Malerei ausgesprochen gut, weswegen ich es sehr geniessen werde, mir ihre Bilder anzuschauen. Kulturwahlkampf sozusagen.

    Vielen Dank!