Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    18.03.2008

    Sichtbares Zeichen wird im europäischen Geist entstehen

    Konzept trägt Handschrift der SPD


    Anlässlich des Kabinettsbeschlusses zum Sichtbaren Zeichen erklären die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Angelica Schwall-Düren, die Sprecherin für Kultur und Medien Monika Griefahn sowie der zuständige Berichterstatter Markus Meckel, MdB:

    Das Bundeskabinett hat heute wichtige Entscheidungen für die Verwirklichung des Sichtbaren Zeichens getroffen. Bedeutende Punkte, für die die SPD seit Jahren gekämpft hat, sind in das Konzept eingeflossen. Wir haben es diesem Engagement zu verdanken, dass das Sichtbare Zeichen nun nicht mehr den Verdacht des Revanchismus bei unseren Nachbarn hervorruft. Beim Kabinettsbeschluss wird deutlich: Das Sichtbare Zeichen ist keine Verwirklichung der Ideen der Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“.

    Warum?

    Das Sichtbare Zeichen wird in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft errichtet.

    Das Kabinett hat beschlossen, dass das Sichtbare Zeichen in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft erbaut wird. Als Träger ist das Deutsche Historische Museum vorgesehen. Damit wird eine Ausrichtung garantiert, die auf einem internationalen wissenschaftlichen Standard beruht. Ausstellungen, die einseitig und tendenziös gestaltet sind, haben hier keinen Platz.

    Der historische Zusammenhang von Ursache und Wirkung wird dargestellt.

    Die Ausstellung wird die Vertreibungen in einen historischen Kontext stellen. Ohne den von Nazi-Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieg und die Vernichtungspolitik hätte es die Vertreibungen nicht gegeben. In der Ausstellung sollen auch andere Vertreibungsschicksale dargestellt werden - auch diejenigen, die von Deutschland ausgingen. Flucht und Vertreibung der Deutschen wird also nicht losgelöst von der Geschichte präsentiert.

    Die Perspektiven unserer Nachbarländer werden einbezogen.

    Um die Ausstellung mit Perspektiven aus anderen Ländern zu bereichern, soll es eine internationale Historikerkonferenz geben, die erste konzeptionelle Ideen entwickelt. Damit diese Vorschläge auch in der Umsetzung berücksichtigt werden, ist eine dauerhafte Beteiligung ausländischer Experten in einem wissenschaftlichen Beirat vorgesehen. Insbesondere die Perspektiven und Erfahrungen unserer Nachbarländer werden in die Ausstellung einfließen.

    Der Versöhnungsgedanke steht im Vordergrund.

    Die SPD-Fraktion hat sich in den letzten Jahren dafür eingesetzt, dass die zuvor genannten Punkte mit in das Konzept des Bundeskulturstaatsministers einfließen und dass die Versöhnung mit unseren Nachbarn im Vordergrund des Sichtbaren Zeichens steht. Es ist uns gelungen, in Kontakt und Verbindung mit Polen Flucht und Vertreibung auf eine Art und Weise zu erinnern, ohne dass es zu Belastungen in den nachbarschaftlichen Beziehungen kommt. Wir haben einen Weg gefunden, der es uns ermöglicht, wieder gemeinsame Projekte vertrauensvoll mit Polen voranzubringen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn.