Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    03.07.2007

    Kulturelle Vielfalt garantiert Stärkung der europäischen Identität


    Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung haben Vertreter aus Politik und Wissenschaft am 2. Juli 2007 im Rahmen des Seminars „Europäische Identität und kulturelle Vielfalt: Deutsch-Französische Initiativen für eine europäische Kulturpolitik“ über die Bedeutung der kulturellen Diversität für die Stärkung einer europäischen Identität diskutiert. Auf Grundlage des Zwischenberichtes der Arbeitsgruppe des Deutschen Bundestages und der französischen Assemblée Nationale zum Thema kulturelle Vielfalt in Europa ging es dabei besonders um die Fragen: Welchen Beitrag kann die Kulturpolitik zur Überwindung der aktuellen Integrations- und Identitätskrise in Europa leisten? Wie stärken wir den Dialog zwischen den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, ohne dabei den Reichtum an kultureller Vielfalt zu verlieren?

    Alle Teilnehmer waren sich darin einig, dass der Weg hin zu einer europäischen Identität steinig und nicht selbstverständlich sei. Monika Griefahn betonte, dass Europa kein statisches Gebilde, sondern ein politisches und gesellschaftliches Instrument sei, das auf neue Herausforderungen reagieren muss. Kultur dürfe nicht länger als Luxusgut verstanden werden, sondern als wesentliches Element zur Verständigung zwischen den Völkern Europas. „Kulturelle Bildung in Europa ist ein Muss. Die europäische Identitätskrise kann nur überwunden werden, wenn die kulturelle Vielfalt Europas nicht als Hindernis, sondern als Chance begriffen wird“, unterstrich Monika Griefahn.

    Der stellvertretende Generalsekretär des Deutsch-Französischen Jugendwerkes, Max Claudet, hob die Bedeutung der europäischen Austauschprogramme hervor. „Wenn sich Jugendliche aus unterschiedlichen europäischen Ländern begegnen, werden sie sich häufig ihrer eigenen Kultur zum ersten Mal bewusst. Die Möglichkeit, sich bei solchen Begegnungen in seiner Muttersprache auszudrücken, spielt eine entscheidende Rolle um sich als gleichberechtigter Partner zu fühlen“, so Max Claudet. Außerdem könne so das Interesse an der Sprache des europäischen Partners gestärkt werden. Prof. Dr. Olaf Schwencke, Präsident der deutschen Vereinigung der Europäischen Kulturstiftung betonte, dass der Geist des Elysée-Vertrages noch heute lebendig sei und die Grundlage für eine europäische Kulturpolitik darstelle. Prof. Dr. Olaf Schwencke plädierte für die Schaffung eines europäischen Kulturforums, das die Debatte zwischen Institutionen und der Zivilgesellschaft vorantreibe. Deutschland und Frankreich sollten dabei eine Vorreiterrolle übernehmen.

    In der Diskussion wurde eines deutlich: Kunst und Kultur übernehmen eine Schlüsselrolle, wenn es um die Stärkung einer europäischen Identität geht. Monika Griefahn verwies darauf, dass sich der Kulturaustausch zwischen den einzelnen europäischen Ländern nicht auf eine gesellschaftliche Minderheit beschränken dürfe. „Europa ist kein Exklusivverein für die gesellschaftlichen Eliten. Deshalb müssen wir in Zukunft noch stärker als bisher auf die Einbeziehung aller sozialen Gruppen bei Austauschbegegnungen setzen“.