Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    20.09.2006

    Keine verquere Überquerung!

    Appell: Welterbestatus des Dresdener Elbufers nicht gefährden


    Der Bundestagsabgeordnete Steffen Reiche stellte in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag einen Appell vor, der sich an die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Dresden, das Parlament und die Landesregierung Sachsens sowie an die Bundesregierung wendet. Möglichst viele Bundestagsabgeordnete sollen ihn unterstützen. Hierin wird gefordert, im Interesse Dresdens und Sachsens „eine den Welterbestatus des Dresdener Elbufers nicht gefährdende Lösung zu suchen und zu finden“.

    „Im Dresdner Elbtal ist ein Zusammenspiel aus Fluss, Landschaft und Architektur in einer eindrucksvollen Intensität erlebbar, die in Deutschland, vielleicht in der Welt einzigartig ist. Zur Recht wird dieser Gegend höchster kultureller Weltrang zugesprochen. Dieser darf nicht durch die zweifelhafte Bauvorhabenplanung gefährdet werden, zumal Alternativen für eine Elbquerung verhandelbar sind, die den Rang als Weltkulturerbe nicht gefährden.“, so Steffen Reiche, Initiator des Antrags.

    Die Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Kultur und Medien, Monika Griefahn, verweist auf den Gesichtsverlust, den Deutschland in seiner Rolle als international anerkannte Kulturnation erleiden würde: „Als international eine der dichtesten Welterbelandschaften wird von Deutschland ein besonders hohes Maß an einem verantwortungsvollen Umgang mit den Welterbestätten erwartet. Hierzu haben wir uns völkerrechtlich verpflichtet. Eine drohende Streichung erschwert zumindest die Aufnahme weiterer deutscher Orte in die Weltkulturerbeliste, die diese Würde zu Recht bei der UNESCO beantragt haben.“

    Zum Hintergrund: Im Juli 2004 ernannte die UNESCO das Dresdner Elbtal zwischen dem Schloss Pillnitz und Übigau zum Weltkulturerbe. Seit nunmehr anderthalb Jahren streitet man sich in Dresden um den Bau einer weiteren Elbquerung, der Waldschlösschenbrücke. Wegen dieses Bauvorhabens sieht die UNESCO das Elbtal nun als gefährdete Kulturerbestätte an und setzte sie auf die Rote Liste – damit droht seit dem 11. Juli 2006 die Aberkennung des Status als Weltkulturerbe. Nun engagieren sich Mitglieder des Deutschen Bundestages für den Verbleib auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste.