Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    07.09.2007

    Sprache pflegt man, indem man sie nutzt


    Zum Tag der deutschen Sprache am morgigen Sonnabend erklärt die Sprecherin der Arbeitsgruppe Kultur und Medien, Monika Griefahn MdB:

    Die deutsche Sprache muss intensiver benutzt werden. Es ist wichtig, die deutsche Sprache aktiver und bewusster zu sprechen und zu schreiben. Nur dann werden wir sie in dieser Form als Kulturgut bewahren können. Fast täglich sterben weltweit Sprachen aus, weil sie nicht mehr gesprochen oder geschrieben werden. Damit geht jedes Mal ein Teil des kulturellen Gedächtnisses der Menschheit verloren.

    Sprachen haben sich immer vor allem durch ihren Gebrauch entwickelt. Auch die deutsche Sprache entwickelt und verändert sich. Zugleich gerät die deutsche Sprache zunehmend unter Druck, weil sie im weltweiten Gebrauch von anderen verdrängt oder insbesondere von der englischen Sprache beeinflusst wird. Wer findet zum Beispiel auf Anhieb ein deutsches Wort für „Laptop“? Gehen heute nicht schon mehr Menschen „Shoppen“ als „Einkaufen?“ Diese Entwicklung kann man einerseits kritisieren und nach mehr Schutz der deutschen Sprache rufen. Man kann sie andererseits aber auch als eine Tatsache ansehen und versuchen, die deutsche Sprache in ihrem Gebrauch zu stärken. Der Wettbewerb „Das bedrohte Wort“ hat das zum Beispiel gerade erst im Sommer getan, indem er die schönsten vom Aussterben bedrohten Worte kürte und sie somit ins Gedächtnis zurückrief. „Kleinod“ und „Dreikäsehoch“ kamen unter die ersten drei. Aber jeder Einzelne kann sich einen aktiven und vor allem bewussten Gebrauch der deutschen Sprache zu Eigen machen.

    Gerade deshalb ist es sehr zu begrüßen, dass sich das Auswärtige Amt in den nächsten Jahren intensiv um eine Förderung des Erlernens der deutschen Sprache im In- und vor allem im Ausland bemüht. Das Goethe-Institut ist dabei ein ungemein wichtiger Mittler und ermöglicht das Erlernen der deutschen Sprache in vielen Teilen der Welt. Auch die deutschen Auslandsschulen werden oftmals als Anlaufstelle zum Erlernen der deutschen Sprache geradezu gesucht. Beide Institutionen und Strukturen sollen zunehmend gestärkt werden.

    Doch auch im Inland lässt sich vieles tun. Nicht nur, dass es gilt, für den intensiven und vor allem richtigen Gebrauch der deutschen Sprache an den Schulen zu sorgen, auch die Kulturträger zur Vermittlung der deutschen Sprache gilt es zu stärken. Da werden zum einen durch die Buchpreisbindung auch deutsche Verlage unterstützt, zum anderen können die öffentlich-rechtlichen aber auch die privaten Rundfunkanstalten die Wahrnehmung der deutschen Sprache maßgeblich fördern. Würden sie sich freiwillig verpflichten, grundsätzlich mehr deutsche oder in Deutschland produzierte Musik zu spielen, gäbe es auch einen aktiveren Gebrauch der deutschen Sprache.

    Es gibt also viele Wege und Möglichkeiten, die deutsche Sprache zu stärken. Nur aktiver Gebrauch sorgt dafür, dass das „Kleinod“ Deutsche Sprache noch lange erhalten bleibt. Schon jeder „Dreikäsehoch“ sollte viel Deutsch sprechen - und ab und zu mal ein bedrohtes Wort benutzen.