Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    09.10.2008

    Für eine vitale, vielfältige und unabhängige Filmwirtschaft in Deutschland

    Sachverständige beurteilen Entwurf zur Novelle des Filmförderungsgesetzes im Bundestag


    Anlässlich der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Kultur und Medien zur Novelle des Filmförderungsgesetzes (FFG) erklären die Sprecherin der Arbeitsgruppe für Kultur und Medien, Monika Griefahn und die filmpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Angelika Krüger-Leißner:

    Der Entwurf zur Novelle des Filmförderungsgesetzes (FFG) ist von den geladenen Sachverständigen in einigen Fragen durchaus kontrovers beurteilt worden. Das betraf insbesondere die Einnahmeseite der Filmförderungsanstalt (FFA) und die Umverteilung der Fördermittel. Dennoch wird die Vorlage von den Experten im Grundsatz mitgetragen. Dies ist vor allem der frühzeitigen und beständigen Einbeziehung der beteiligten Verbände zu verdanken.

    Bestätigt wurde von den Sachverständigen die Forderung der SPD, dass die unabhängigen Unternehmen der Filmwirtschaft besondere Berücksichtigung finden müssen. Das betrifft zum Beispiel die kleineren Kinobetriebe, die die anstehende digitale Umrüstung finanziell bewältigen müssen. Nachdrücklich wurde die Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion bestätigt, dass möglichst alle Leinwände, auch die umsatzschwächeren Häuser in der Kleinstadt und im ländlichen Bereich, in das digitale Zeitalter mitgenommen werden müssen. Überall wo das Kino eine kulturelle Versorgungsfunktion übernimmt, ist es bei der Finanzierung der Umstellung auf digitale Projektion zu unterstützen. Denn für viele Menschen ist das Kino das wichtigste kulturelle Angebot außerhalb der eigenen vier Wände.

    Auch unsere Forderung nach Stärkung der unabhängigen Produzenten gegenüber den koproduzierenden Sendern traf auf Zustimmung. Über die Eröffnung zusätzlicher Refinanzierungsmöglichkeiten soll ein Kreislauf in Gang gesetzt werden, der über verstärkte Eigenkapitalbildung wiederum zu breiterer Verfügung über Auswertungsrechte führt. Die im Entwurf vorgesehene Herabsetzung der Sperrfrist für die Video-on-Demand-Auswertung benachteiligt die unabhängigen Anbieter. Hier muss der Entwurf nachgebessert werden. Unser Ziel ist eine vitale, vielfältige und unabhängige Filmwirtschaft in Deutschland.

    Dazu gehört auch die Frage der Einhaltung sozialer Standards für die Filmschaffenden. Dieser Aspekt wurde von den Experten kontrovers diskutiert. Im Ergebnis prüft die SPD-Fraktion, auf welchem Wege im Interesse der Filmschaffenden eine Verbesserung durchgesetzt werden kann.

    Bei der Drehbuchförderung ist eine „Autorenberatungsstelle“ vorgesehen. Nach dem Hearing prüft die SPD, ob dieses Instrument nicht wieder aus dem Entwurf zu streichen ist.