Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

Archiv

Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

Archives

On this website you find information about my work as member of parliament (1998 - Oct. 2009)

Curriculum Vitae english Curriculum Vitae français Curriculum Vitae spanish Curriculum Vitae russian Curriculum Vitae chinese

    22.11.2007

    Fernsehen von morgen


    Gestern war der Welttag des Fernsehens. An so einem Tag kann man sich schon einmal fragen, ob wir in 10 Jahren eigentlich immer noch vor dem guten alten Fernseher sitzen werden, um uns mit Informationen, Bildung und Unterhaltung zu versorgen? Ich glaube nur noch zum Teil. Schon heute kündigt sich die Zukunft gerade bei Jüngeren an, die längst viel eher Internet, Podcast oder Handy dafür nutzen. Manche machen ihren Fernseher gar nicht mehr an.

    Aus diesem Grund ist es auch richtig, dass Computer langsam in die Gebührenpflicht mit einbezogen werden. Aber noch wichtiger ist ein anderer Punkt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss nicht nur weiterhin ein hochwertiges und unabhängiges Programm bieten, sondern er muss auch weiterhin alle Gebührenzahler erreichen können. Da dies auch junge Menschen mit einschließt, gilt das eben auch für neue Medien und Übertragungswege. Dadurch werden die Gebührengelder keineswegs in die Höhe schnellen wie manche argumentieren, denn es soll ja nur das zur Verfügung gestellt werden was auch finanziell sinnvoll ist.

    Jedoch gerade wo sich Jugendliche immer weniger für klassische Medien wie die Zeitung interessieren lassen, ist es wichtig, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ansprechende Angebote liefert. Wir können es uns gesellschaftlich einfach nicht leisten, die nachfolgenden Generationen einzig Trash-TV, Handy-Spielen und Internet-Chatrooms auszusetzen.

    Das Verfassungsgericht hat glücklicherweise gerade wieder einmal festgestellt, dass die ständige Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks garantiert werden muss. Glücklicherweise sage ich deshalb, weil insbesondere die unionsgeführten Länder immer wieder versuchen, den Erhalt und die Fortentwicklung auszuhöhlen. Das ist gefährlich kurz gedacht. Denn welcher private Sender ist in der Lage ein so vielfältiges, unabhängiges und hochwertiges Programm zu liefern? Da jedoch solch ein Angebot vorhanden sein muss, wenn wir allen Menschen in Deutschland eine freie, individuelle und öffentliche Meinungsbildung zugestehen wollen, muss es weiterhin einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk respektive Medienanbieter geben.

    Denn klar ist, öffentlich-rechtlich heißt nicht nur Radio oder Fernsehen, sondern heißt die Fülle von Programmen, von Sport über Nachrichten bis hin zu Unterhaltungsshows auf allen Medien, also Radio, Fernsehen, Handy, Computer, I-Pod, usw. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss auch in Zukunft der wichtige Garant für Meinungsfreiheit und Vielfalt in unserer Gesellschaft bleiben.