Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    25.04.2007

    Neue Zahlen: Rock und Pop aus Deutschland hat keine Chance im Rundfunk


    Monika Griefahn, MdB und Sprecherin der Arbeitsgruppe für Kultur und Medien erklärt:

    Wir können uns über die wunderbar große und bunte Vielfalt von Rock- und Popmusik aus Deutschland freuen. Radiohörer und Fernsehzuschauer haben allerdings kaum etwas davon. Nach wie vor spiegelt der Rundfunk den großen Erfolg von Musikerinnen und Musikern aus Deutschland nicht wider. Es werden immer mehr Konzertkarten verkauft, viele Echos gehen an Bands aus Deutschland und die CD-Verkäufe sind nach wie vor hoch. Nur für den Rundfunk gilt das nicht, wie folgende Zahlen zeigen.

    Von den 50 monatlich meistverkauften Alben waren in den letzten zwei Jahren durchschnittlich jeweils mehr als 15 Alben aus Deutschland. Doch während 2005 mit acht Songs bereits nur ungefähr halb so viele Produktionen auch den Weg in die TOP 50 der Radiocharts fanden, waren es im letzten Jahr nur noch etwas mehr als fünf Titel und damit ca. ein Drittel.

    Diese Zahlen zeigen, dass der Appell, den nicht nur hunderte Künstlerinnen und Künstler, sondern auch der Deutsche Bundestag mit einem Antrag (BT-DS 15/4521) im Dezember 2004 an die Rundfunkanstalten gerichtet haben, kaum gehört verklungen ist. Es scheint, als wollten die Sender in 2005 mit einigen kurzen Programmänderungen beruhigen, um danach wieder in die alte Ignoranz verfallen.

    Mit einem neuen Antrag zur populären Musik, den ich maßgeblich initiiert habe, wird an diesem Donnerstag der Deutsche Bundestag in Erster Lesung auch zum Rundfunk Stellung beziehen. Gleichzeitig werde ich den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, und den Rundfunkkoordinator der Länder, Ministerpräsident Kurt Beck, bitten, erneut die öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkanstalten zu einem runden Tisch einzuladen. Dort sollten Möglichkeiten einer Selbstverpflichtung diskutiert werden, so wie es der Auftrag des Deutschen Bundestages im Dezember 2004 vorsah. Wir können nicht hinnehmen, dass der Rundfunk seiner Aufgabe, die reichhaltige Kultur in unserem Land angemessen zu präsentieren, weiterhin nur so ungenügend nachkommt.