Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

Archiv

Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

Archives

On this website you find information about my work as member of parliament (1998 - Oct. 2009)

Curriculum Vitae english Curriculum Vitae français Curriculum Vitae spanish Curriculum Vitae russian Curriculum Vitae chinese

    26.04.2007

    Jazz wird endlich auch politisch wahrgenommen


    Anlässlich des heute in den Deutschen Bundestag eingebrachten Antrags „Populäre Musik als wichtigen Bestandteil des kulturellen Lebens stärken“ (BT-DS 16/5111) erklären die Sprecherin der Arbeitsgruppe für Kultur und Medien, Monika Griefahn, MdB und der Sprecher der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland, Siegmund Ehrmann, MdB:

    Mit dem heute eingebrachten Koalitionsantrag zeigen wir, dass populäre Musik für die Kulturlandschaft Deutschlands von außerordentlicher Bedeutung ist. Als Mitinitiatoren des Antrags freuen wir uns besonders, dass es uns gelungen ist, der Jazzmusik darin einen besonderen Stellenwert zu geben.

    Bereits seit vielen Jahren gibt es eine beeindruckende Vielfalt an vitaler, qualitativ hochwertiger und international konkurrenzfähiger Jazzmusik in unserem Land. Doch da sich der Jazz seinem Wesen nach genau zwischen klassischer E-Musik und populärer U-Musik befindet, fällt improvisierte Musik noch viel zu häufig in diesen Zwischenraum und damit durch das Raster der kulturpolitischen Förderinstrumente. Mit unserem Antrag wollen wir erreichen, dass das große Potential an gut ausgebildeten Jazzmusikerinnen und Jazzmusikern durch Fördermaßnahmen noch besser sichtbar werden kann. Dafür sprechen wir uns für drei Hauptforderungen aus. Erstens sollte Jazz generell zum festen Bestandteil in bereits existierenden Förderprogrammen für populäre Musik werden. Zweitens muss er besonders im Bereich der Exportförderung eine Rolle spielen, zuallererst indem sinnvolle Initiativen wie das German Jazz Meeting weiterhin unterstützt werden. Drittens fordern wir einen Spielstättenpreis.

    Besonders der Spielstättenpreis bedeutet eine große Chance. Während Pop und Rock gerade auch durch die Präsenz im Rundfunk oder über den im Verhältnis weitaus stärkeren CD-Verkauf existieren kann, lebt improvisierte Musik in allererster Linie durch die Live-Konzerte. Doch es gibt in Deutschland nur sehr wenige Spielstätten, die regelmäßig innovative Jazz-Konzerte anbieten. Dies hängt stark mit der fehlenden öffentlichen Förderung zusammen. Mit einer Auszeichnung, durch die mehrere Spielstätten für ihr engagiertes Jahresprogramm ein Preisgeld erhalten, wollen wir die Spielstättenkultur beleben, deren Existenz momentan mehr als in Frage steht. Wir hoffen gleichzeitig, dass auch den Ländern und Kommunen dadurch noch klarer wird, welchen besonderen Wert die Jazzszene und deren Förderung für unser Land haben.

    Der Antrag ist abrufbar unter http://dip.bundestag.de/btd/16/051/1605111.pdf