Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    09.06.2008

    Initiative Musik stellt Förderrichtlinien vor

    Monika Griefahn: Initiative muss sich beweisen


    Anlässlich des heutigen Pressegesprächs in der neuen Geschäftsstelle der Initiative Musik erklärt die Sprecherin der SPD für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag, Monika Griefahn MdB:

    Ich freue mich, dass die Initiative Musik endlich ihre Förderrichtlinien vorgestellt hat und begrüße, dass erste Förderentscheidungen noch in diesem Monat gefällt werden sollen. Der Deutsche Bundestag hat bereits im letzten Jahr den Antrag „Populäre Musik als wichtigen Bestandteil des kulturellen Lebens stärken“ (BT-DS 16/5111) beschlossen und darin seine musikkulturellen Erwartungen an die Initiative Musik konkretisiert. Ich erwarte, dass diese nun mit den vorliegenden Richtlinien umgesetzt werden.

    Drei Punkte sehe ich dabei kritisch. Zum einen sind bei der Nachwuchsförderung nur Projekte ab einer Gesamtprojektsumme von 25.000 Euro vorgesehen. Davon können dann 40 Prozent gefördert werden. Für wirkliche Nachwuchsprojekte erscheint es überaus schwer, diese hohe Gesamtsumme und Selbstbeteiligung zu erreichen. Die Initiative Musik soll allerdings gerade auch für diese Künstlerinnen und Künstler da sein, da es bei weitem nicht genügend regionale Förderstrukturen gibt, die kleinere Projekte abdecken.

    Zum zweiten soll der Aufsichtsrat allein über die Bewilligung der Mittel entscheiden. Zwar sind die jetzigen Aufsichtsratsmitglieder in ihren jeweiligen Bereichen ausgesprochen kompetente und ausgewiesene Experten. Es fehlen jedoch nach wie vor Fachleute für einzelne Felder, durch die beispielsweise die spezifische Situation der Jazzmusik angemessen berücksichtigt werden könnte. Deshalb rege ich wie bereits 2007 einen Beirat an, in dem Vertreter der Sparten Pop, Rock und Jazz die Arbeit des Aufsichtsrates begleiten.

    Zum dritten gelten weiterhin auch die konkreten Forderungen des Deutschen Bundestages, mit den Mitteln der Initiative Musik ein Programm aufzulegen, durch das Nachwuchsbands preiswert Kleinbusse für Tourneen mieten können. Außerdem muss es den geforderten Spielstättenprogrammpreis geben, mit dem insbesondere Spielstätten der improvisierten Musik gefördert werden sollen.

    Für alle Punkte gilt: Die Initiative Musik muss nun in ihrer konkreten Arbeit beweisen, dass der Nachwuchs aller Genres populärer Musik die Chance hat, über dieses Programm gefördert zu werden und damit die Forderungen des Bundestages erfüllt werden. Wenn sich abzeichnet, dass dies durch die vorliegenden Förderrichtlinien nicht gewährleistet ist, muss nachgebessert werden.