Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

Archiv

Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

Archives

On this website you find information about my work as member of parliament (1998 - Oct. 2009)

Curriculum Vitae english Curriculum Vitae français Curriculum Vitae spanish Curriculum Vitae russian Curriculum Vitae chinese

    06.02.2008

    Austausch über Sichtbares Zeichen ermöglicht Neuanfang

    Deutsch-polnische Gespräche gut verlaufen


    Anlässlich der Deutsch-Polnischen Gespräche am 5. Februar 2008 in Warschau erklärt die Sprecherin der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion Monika Griefahn, MdB:

    Ich begrüße die Ergebnisse der gestrigen Gespräche, die zwischen dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Staatsminister Bernd Neumann, und dem Beauftragten für die Beziehungen zu Deutschland, Staatssekretär Wladyslaw Bartoszewski stattgefunden haben. Die gemeinsam vereinbarten Schritte zur Verbesserung der Zusammenarbeit auch in historischen Fragen ermöglichen einen dringend notwendigen Neuanfang in den deutsch-polnischen Beziehungen.

    Die Umsetzung des im Koalitionsvertrag vereinbarten Sichtbaren Zeichens wird diesen Neuanfang nicht gefährden. Ganz im Gegenteil wurde eine Intensivierung der Zusammenarbeit im Rahmen des Europäischen Netzwerkes „Erinnerung und Solidarität“ vereinbart. Das ist ein wesentlicher Schritt, Projekte sowohl auf deutscher als auch auf polnischer Seite im Rahmen eines gemeinsamen historischen europäischen Dialogs zu verwirklichen. Auf dieser Grundlage kann eine europäische historische Aufarbeitung der neueren Geschichte gelingen und in eine gemeinsame europäische Zukunft weisen.

    Staatsminister Neumann hat in dem Gespräch mit seinem polnischen Kollegen die auch seitens der SPD-Bundestagsfraktion eingeforderten wesentlichen Eckpunkte des Sichtbaren Zeichens vorgestellt. Dazu gehört, dass der historische Zusammenhang von Ursache und Wirkung bei der Erinnerung an Flucht und Vertreibung deutlich wird. Vor diesem Hintergrund soll das Sichtbare Zeichen als eine Dauerausstellung auf der Grundlage der vom Bonner Haus der Geschichte konzipierten Ausstellung „Flucht, Vertreibung, Integration“ realisiert und in die bestehende Museumslandschaft eingebettet werden. Die europäische Einbindung des Sichtbaren Zeichens soll durch eine internationale wissenschaftliche Konferenz und die Mitarbeit internationaler Historiker gewährleistet werden. Gemeinsam mit dem Staatsminister werden wir nun die weiteren Schritte zur Realisierung des Sichtbaren Zeichens besprechen und noch offene Fragen klären.

    Sehr zu begrüßen ist ebenfalls, dass neben der Wiederbelebung des Europäischen Netzwerkes weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei Projekten besprochen wurden, die sich mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges und seinen Auswirkungen befassen.

    Insgesamt halten wir einen offenen und konstruktiven Dialog mit der polnischen Regierung auch in historischen Fragen für die Weiterentwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen von grundlegender Bedeutung. Deshalb war es enorm wichtig, sich gegenseitig zu informieren und Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei historischen Fragen in der Beziehung zwischen Deutschland und Polen zu erörtern. Auf dieser Grundlage werden wir die Gespräche weiterführen und die Zusammenarbeit vertiefen.