Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    23.10.2008

    Mit Beharrlichkeit zum Ziel


    Konstantin Wecker unterstützt den Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus beharrlich und offensiv. Ich freue mich, dass er am 16. November zugunsten des Aktionskreises „Gesicht zeigen! im Landkreis Harburg“ in der Empore in Buchholz auftreten wird. Denn: Es ermöglicht, dass die wichtige Aufklärungsarbeit des Aktionskreises, den ich vor rund acht Jahren initiiert habe, weitergehen kann. Mit Zeitzeugenbesuchen, mit Vorträgen oder mit Ausstellungen. Wer meint, das sei nicht nötig, die rechte Szene verschwunden, das Problem gelöst, der sollte genauer hinschauen.

    Dann sieht man zum Beispiel folgendes: Ein Geschäft in Tostedt, dessen Inhaber eine rechtsextremistische und gewalttätige Vergangenheit hat. In seinem Online-Shop finden sich die CDs rechtsgerichteter Liedermacher und Kleidung mit rechten Codes. Und wenn wir dann hören, dass Jugendliche dort einkaufen – sei es weil sie unbedarft sind, sei es um zu provozieren, sei es im schlimmsten Fall aus Überzeugung, dann ist das ein Indiz, dass Aufklärungsarbeit über Rechtsextremismus weiter gehen muss.

    Wer hinschaut, sieht auch, dass viele hilflos im Umgang mit Rechtsextremen sind. Wie schwer hat sich zum Beispiel Schneverdingen bis zu diesem Jahr getan, Mitglieder der Kameradschaft Snevern Jungs vom Heideblüten-Volkslauf fern zu halten. Genauso wenig, wie mit einem gewalttätigen Überfall plötzlich Rechtsextremismus da ist, ist er mit einer einzigen Aufklärungsveranstaltung wieder weg. Es braucht Beharrlichkeit und Kontinuität, um den völkischen Lösungen der Rechtsextremisten demokratische, humanitäre und ganzheitliche Modelle von Gesellschaft und Staat entgegenzusetzen. Der Aktionskreis „Gesicht zeigen!“ tut genau das. Beispielsweise konnten wir uns in einem Gespräch nach einer NPD-Demo in Meckelfeld mit Bürgerinnen und Bürgern sehr gut darüber austauschen was man bei einer erneuten Demo besser machen könnte, um die Fahne der Demokratie hochzuhalten. Ähnlich wichtig sind Schulbesuche, die der Aktionskreis mit Zeitzeugen macht. Wie oft höre ich von Schülern, dass ihnen durch diese Treffen die Umstände der Nazizeit erst wirklich klar werden. Nun freue ich mich auf das jüngste Projekt: Das Konzert von Konstantin Wecker am 16. November in der Buchholzer Empore. Wie ich Konstantin Wecker kenne, wird es ein wirklich tolles Konzert werden. Sie sind herzlich eingeladen!