Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    11.08.2005

    Meinung: Technik muss fehlerfreundlich sein


    In dieser Woche „feiern“ wir traurige Ereignisse: vor 60 Jahren gab der amerikanische Präsident Truman den Befehl am 6. August in Hiroshima und am 9. August in Nagasaki Atombomben abwerfen zu lassen. Die Schutzschicht der Discovery ist beschädigt und gefährdete so die sichere Heimkehr der Astronauten zur Erde. Dazu entfaltet sich jetzt der Streit um das so genannte friedliche Atomprogramm des Iran stärker denn je. Japan und USA haben heute vergleichsweise gute Beziehungen, aber die japanische Regierung setzt sich dafür ein, dass alle Länder auf der Erde auf Atomwaffen verzichten!

    Am Iran sieht man wie eng die Schnittstelle zwischen so genannter „friedlicher“ Nutzung der Atomenergie und Atomkraft ist, denn jedes Atomkraftwerk kann Plutonium produzieren und somit auch einen Brennstoff für Atomwaffen. Umso wichtiger ist es, dass jede bundesdeutsche Regierung 1. sich für Abrüstung einsetzt - nicht nur der Atomwaffensperrvertrag sollte eingehalten werden, sondern - 2. mit guten Beispiel vorangeht und neue Energieformen entwickelt UND ANWENDET! Das gilt für Windenergie, Solarwärme, Fotovoltaik, Biogasnutzung, Kraftwärmekopplung, Gaseinsatz in Kraftfahrzeugen und, und, und.

    Wenn jetzt plötzlich der Atomausstieg in Frage gestellt wird, verlieren wir in Deutschland nicht nur an internationaler Anerkennung für einen Ausstieg, der auch Vorbildfunktion haben kann, sondern das hemmt auch die Investitionen in Energieeinsparung und in effektive Energieproduktion und -nutzung. Gerade in dieser Zeit, wo alternative Technologien noch am Anfang stehen, ist es wichtig, ein deutliches Zeichen für Investitionen in diesem Bereich zu setzen. Die Verlängerung der Laufzeiten, wie es die Union will, ist da genau der falsche Signal.

    So kann ich mich nur wundern, dass die Holzschnitzeltechnik hierzulande noch nicht weiter verbreitet ist, wie ich der HAN vom 9. August entnehmen konnte. In Österreich sind Holzhackschnitzelkraftwerke gang und gebe. Ich kann Herrn Leben hier nur unterstützen, wenn er den Einsatz von Holz in allen täglichen Nutzungen (Bau und Energie) fordert. Wir brauchen den Wald für die Stabilisierung des Klimas und nicht den Forbestand von gefährlichen Atomkraftwerken. Deutschland gilt als „Wiege der nachhaltigen Forstnutzung“ das heißt, dass nur so viel Holz geschlagen wird wie auch nachwächst. Auch das ist eine „Technik“, die wir exportieren sollten, denn diese ist fehlerfreundlich.