17.04.2006
Tschernobyl – alles andere als Geschichte
Die Stadt „Tschernobyl“ ist zum Synonym für die Risiken der Atomenergie geworden. Am 26. April 1986 führten Explosionen im Atomkraftwerk in der Nähe des ukrainischen – damals sowjetischen – Ortes zur vielleicht schwersten Umweltkatastrophe aller Zeiten. Das Unglück hat eine Fläche von rund 200.000 Quadratkilometer kontaminiert, Menschen wurden umgesiedelt, die Zahl der Opfer und Folgekrankheiten – nicht nur in der Nähe des Unglücksortes – sind kaum zu beziffern.
An ihrem 20. Jahrestag ist die Katastrophe alles andere als Geschichte: Noch immer ist beispielsweise die Entsorgungsfrage radioaktiver Abfälle ungeklärt, immer noch werden ungeachtet der Ausmaße, die „Tschernobyl“ hatte, auf der Welt neue Atomkraftwerke gebaut. „20 Jahre Tschernobyl“ lautet darum der Titel einer Podiumsdiskussion, die sich mit der Nutzung der Atomkraft und der Weiterentwicklung regenerativer Energien und der effizienten Energienutzung auseinandersetzt.
Dazu laden wir, der SPD Unterbezirk Landkreis Harburg und die SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn, Sie herzlich ein:
am Mittwoch, dem 26. April 2006
um 19 Uhr
ins Marstall-Café, Schlossplatz in Winsen (Luhe).
Auf dem Podium diskutieren
- Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,
- Prof. Dr. med. Peter Kleine von der Stiftung „Kinder von Tschernobyl“ und
- Jan Becker von der Greenpeace Gruppe Buchholz.
Monika Griefahn, von 1990 bis 1998 Umweltministerin in Niedersachsen, wird durch die Diskussion führen. Sie weist darauf hin, dass Unfälle mit krebserregender Radioaktivität auch vor Ort geschehen können - sei es bei Castor-Transporten, die mit ihren radioaktiven Abfällen auf ihrem Weg zu Wiederaufbereitungsanlagen auch durch die Nordheide führen, sei es in deutschen Atomkraftwerken, sei es in europäischen Wiederaufbereitungsanlagen. Bis heute ist auch ungeklärt, ob es zwischen den Leukämie-Erkrankungen in der Elbmarsch und dem Betrieb des Atomkraftwerks Krümmel einen Zusammenhang gibt. So kommt sie zu dem Schluss: „Tschernobyl ist heute so brisant wie vor 20 Jahren.“