Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    25.08.2007

    Heute schon gewechselt?


    „Heute schon gewechselt?“ - die Frage ist nicht abwegig, denn immer mehr Menschen wechseln tatsächlich. Es ist schließlich auch eine der leichtesten Umweltschutzübungen dieser Tage, den Stromversorger zu wechseln. Es braucht in der Regel kaum mehr als einen Anruf. Ein Wechsel des Telefonanbieters kostet da nebenbei bemerkt oft genug mehr Nerven.

    Ich selbst habe in meiner Berliner Wohnung bereits vor Jahren auf den Ökostromanbieter Lichtblick gewechselt. In meinem Wohnort Buchholz habe ich mich entschieden, den Strom weiter bei den örtlichen Stadtwerken zu beziehen, die als kommunale GmbH mit ihren Überschüssen möglich machen, dass Schwimmbad und Busverkehr betrieben werden können. Und auch die Stadtwerke bieten Ökostrom an!

    Ich registriere erfreut, dass immer mehr Menschen, aber auch Firmen und Kommunen die Zeichen der Zeit erkannt haben. Da formiert sich in Rosengarten die Initiative „Bürgersolarkraftwerke“, die die Nutzung der Sonnenenergie vorantreiben will. Da steigen Kommunen wie Neu Wulmstorf, Marschacht und Rosengarten auf Ökostrom um und sind bereit, auch etwas mehr Geld für die „saubere Elektrizität“ auszugeben. Wobei bemerkt sei: Teils ist der Preisunterschied zwischen Öko- und herkömmlichem Strom nur minimal.

    Der Brand im Atomkraftwerk Krümmel, die Störfälle in Brunsbüttel und in einem schwedischen AKW haben das hilflose Krisenmanagement des Betreibers Vattenfall gezeigt. Das dürfte nicht nur Marschacht als Kommune, sondern auch einige Bürger mehr überzeugt haben, dass es Alternativen zur Atomenergie gibt und dass man sie beim Schopfe packen muss. Es existieren etliche Gründe gegen die Nutzung der Atomenergie, aber die Gefahr, die von ihr ausgeht, hat Vattenfall unfreiwillig hervorragend in Szene gesetzt.

    Gerade hat die Deutsche Umwelthilfe eine Frau aus Leipzig für eine fabelhafte Idee ausgezeichnet: Ulla Gahn organisiert ehrenamtlich Wechsel-Partys. Experten geben bei diesen Partys Auskunft über Ökostrom und die Fragen des Wechsels. Ein Tarifrechner informiert über die Kosten. Zunächst im heimischen Wohnzimmer organisiert, geht das so genannte Weltrettungsteam von Ulla Gahn jetzt bereits auf Tour durch andere Städte. In Leipzig wurde die vierte Wechsel-Party gar schon von einem Kinderfest und Musik eingerahmt.

    Die Initiative hat für mich noch eine weitere Komponente: Sie zeigt, dass Umweltschutz keine Spaßbremse ist. Die Umwelt (und die eigenen Gesundheit) zu schützen, ist etwas Positives, einfach ein gutes Gefühl. Und das möchte doch jeder haben, oder?