Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    31.08.2007

    Solarstrom muss sich lohnen

    Griefahn und Seeler informierten sich über erneuerbare Energien


    Trotz guter Ergebnisse mit Solaranlagen auf den Dächern von Landwirten im Landkreis Harburg, ein wenig verhalten äußerten sich die Geschäftsführer des Maschinenrings Harburg doch über die Möglichkeiten der Landwirtschaft, mit regenerativen Energien Geld zu verdienen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn und ihre Kollegin aus dem Landtag, Silva Seeler, hatten sich mit Vertretern des Maschinenrings auf dem Hof von Jürgen Maack in Lindwedel getroffen, um Chancen und Risiken dieses möglichen Standbeins zu erörtern. Maack hatte 2004 in eine Solaranlage investiert.

    Die Maschinenring-Geschäftsführer Ralf-Peter Dieck erklärte, dass er - anders als noch vor zwei Jahren - Landwirten vor Ort derzeit nicht zur Neuinvestitionen in eine Photovoltaik-Anlage rate. Die Gewinnmargen seien im Moment zu gering. „Die Anlagen werden immer teurer und die garantierte Einspeisevergütung nimmt laut Gesetz ab“, sagt auch Jürgen Maack, der mit dem Ertrag seiner Anlage absolut zufrieden ist. Die Landwirte betonten allerdings, dass schon in Süddeutschland die Rechnung dank höherer Erträge anders aussehe.

    Monika Griefahn war vor der anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) dankbar für diese Hinweise. Es sei klar geworden, an welchen Schrauben gedreht werden müsse, wolle man die Nutzung der Solarenergie weiter voranbringen. Sie zeigte sich überzeugt, dass es schon in einem Zeitrahmen von etwa zehn Jahren möglich sein müsste, durch leitende Fassadenanstriche auf viel einfachere Weise die Kraft der Sonne nutzen zu können. Die Photovoltaik-Forschung stecke noch immer in ihren Anfängen.

    Als mögliche weitere Einkommensquelle sprachen Landwirte und Politikerinnen auch über Biomasse, speziell die Erzeugung von Biogas. So ist der Maschinenring für die Bestückung der Biogasanlage am Trelder Berg bei Buchholz zuständig, eine der größten Anlagen in Deutschland. Die zuliefernden Landwirte, informierte Andreas Hastedt, kämen großteils aus einem Radius von rund 20 Kilometer Umkreis.

    Auf diese Weise profitiere die Landwirtschaft als Rohstofflieferant von erneuerbaren Energien. Allerdings würden die guten Rohstoffpreise die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Biogasanlagen weniger attraktiv machen. Der Landwirt könne sein Getreide im Moment besser als Lebensmittel verkaufen. Das sei aber Folge der Mechanismen auf dem globalen Agrarmarkt und politisch nicht absehbar gewesen. In diesem Sinne sprach Andres Horlacher vom Beratungsring „Hohe Geest“ die Flächenstillegungsvorschriften der EU an. Das Nahrungsangebot sei knapp, die Lebensmittelberge abgebaut. „Die Flächen werden gebraucht, die Zeit der Stilllegung ist vorbei“, so die Sicht der Landwirte.

    Insgesamt schätzte Hastedt die Energiegewinnung aus Biogasanlagen positiv ein, sofern sie nicht nur für die Stromeinspeisung gebaut worden seien, sondern auch die Prozessenergie optimal nutzten. In der Diskussion zeigte sich, dass Biogasanlagen idealerweise in der Nähe von Industriegebieten angesiedelt werden müssten, die rund um die Uhr Energie benötigten. „Im Prinzip ist so etwas im Hamburger Hafen sinnvoll, aber da ist es mit dem Transport der Rohstoffe dann sehr aufwändig“, meinte Hastedt. Er gab Monika Griefahn für die Beratungen zum EEG mit auf den Weg, den Bonus für Kraft-Wärme-Kopplung zu erhöhen, um die Entwicklung hin zur energieeffizienten Biogasanlagen zu forcieren.