Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    13.12.2007

    „Atomzeitalter muss ein Ende finden“

    Griefahn: Neue Studie macht Zusammenhang zwischen Leukämie und AKW-Nähe deutlich


    Anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Studie zum Zusammenhang zwischen Leukämieerkrankungen bei Kindern und der Nähe zu Atomanlagen sprach die Buchholzer SPD-Abgeordnete Monika Griefahn am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde im Deutschen Bundestag zum Thema „Leukämie in der Elbmarsch“. Sie forderte politische Konsequenzen aus den neuen Erkenntnissen.

    Die sogenannte „Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken“ (KiKK-Studie), die die Universität Mainz im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz durchgeführt hat, hat in der Umgebung von Atomkraftwerken eine erhöhte Zahl von Leukämiefällen bei Kindern festgestellt. Die Häufigkeit der Erkrankungen nimmt der Untersuchung zufolge mit der Nähe zum Reaktor zu. Die Forscher ermittelten in einem Fünf-Kilometer-Umkreis der Reaktoren zwischen 1980 und 2003 37 neue Leukämiefälle bei Kindern. Im statistischen Durchschnitt wären 17 Fälle zu erwarten gewesen. Monika Griefahn nahm dieses Ergebnis zum Anlass, in der Aktuellen Stunde des Bundestages auf die fast seit Jahrzehnten ungeklärten Leukämiefälle in der Elbmarsch hinzuweisen. Dort seien inzwischen 16 Kinder und Jugendliche und ein junger Mann erkrankt. Dieses „Leukämiecluster“ gilt als das höchste weltweit, weiterhin fehlen jedoch wissenschaftliche Beweise für einen Zusammenhang zwischen AKW-Standorten und der Krankheit.

    Griefahn bekannte sich in ihrer Rede deutlich zum Atomausstieg, denn ein Zusammenhang liege nahe. „Wir als Politiker mit einer Verantwortung für Gesellschaft und die Gesundheit in dieser Gesellschaft können nicht sagen: Solange eine Kausalität nicht hundertprozentig bewiesen ist, machen wir weiter wie bisher. Wir müssen doch sagen: Solange es wahrscheinlich ist, dass es einen Zusammenhang gibt, müssen wir uns von dieser Technologie verabschieden.“

    Die SPD-Politikerin betrachtet ebenfalls mit Sorge, dass selbst die hohen Sicherheitsstandards deutscher Kraftwerke nicht sicher vor Radioaktivität schützen könnten. „Mir wird angst und bange, wenn ich an die AKWs und Bauvorhaben in anderen Ländern denke.“ Es gebe für Deutschland, das den Atomausstieg bereits beschlossen hat, nur den Weg, auch international auf einen Ausstieg aus der Risikotechnologie zu drängen. „Lassen Sie uns diesen Spuk beenden“, forderte sie in der Aktuellen Stunde von den Parlamentariern. Als Klimaschützer taugten Atomkraftwerke nicht.