Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen über meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete (1998 bis Oktober 2009)

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    20.03.2008

    Kraftwerk Moorburg muss umwelt- und gesundheitsfreundlicher werden

    Geplanter Neubau gefährdet Klimaschutz und Gesundheit der Menschen


    Anlässlich der Greenpeace-Aktion auf dem Baugelände des Kohlekraftwerks Moorburg teilt das Mitglied im Kompetenzteam für Umwelt- und Verbraucherschutz Monika Griefahn, MdB, mit:

    Mit dem geplanten Neubau des Kraftwerks Moorburg wird nicht nur der von Ole von Beust behauptete Klimaschutz gefährdet, sondern auch massiv die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und den anliegenden Landkreisen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Deshalb fordere ich Vattenfall zu Verhandlungen auf, die Planungen in ein GUD-Kraftwerk zu ändern. Damit kann das Problem zwar nicht vollständig gelöst werden, aber es wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

    Die erwartete CO2-Belastung liegt nicht nur bei 8,5 Millionen Tonnen pro Jahr, sondern auch die Belastung mit Arsen, Quecksilber und radioaktiven Substanzen ist erheblich. Je nach Kohlesorte kann die radioaktive Belastung der Bevölkerung bis zu einem Faktor 50 höher sein als im Normalbetrieb eines Atomkraftwerkes. So wurde bei Messungen des Emissionsausstoßes britischer Kohlekraftwerke eine Strahlenbelastung von 20 Bq/kg durch die Freisetzung radioaktiver Isotope in der Umgebung festgestellt.

    Gerade Arsen ist ein Problemstoff in Moorburg, da die Vorbelastung aus der früheren Produktion der Norddeutschen Affinerien noch vorhanden ist. Hinzu kämen mit dem geplanten 1600 MW Kraftwerkes noch mindestens 500 Kilogramm Arsen. Im Vergleich: 2004 wurden beim Kraftwerk Datteln (303 MW im Jahr) die Arsenverbindungen im Rauchgas gemessen und dort mit 96 Kilogramm angegeben. Darüber hinaus sind Kohlekraftwerke schon jetzt in Deutschland für zwei Drittel der Quecksilberemissionen verantwortlich, und die herkömmlichen Filter können nur 75 Prozent aus den Abgasen abfangen.