Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    29.05.2008

    High-Tech-Biogas in Wesel

    Landwirt Christian Cordes stellt Ultraschallgerät vor


    Der Weseler Landwirt Christian Cordes stellte der SPD-Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn jetzt auf seinem Hof ein von der TU Hamburg-Harburg neu entwickeltes Ultraschallgerät, den CH4-Booster, vor. Es ermöglicht einen besseren Aufschluss von Biomasse und damit eine deutliche Effizienzsteigerung der Biogasanlage, die der Landwirt auf seinem Hof betreibt.

    Christian Cordes, der zugleich Fraktionsvorsitzender der SPD im Samtgemeinderat Hanstedt ist, betreut die zweitgrößte Biogasanlage im Landkreis Harburg (500 kW elektrisch) und ist in Kooperation mit der TU Hamburg-Harburg und der CH4-Booster GmbH Co. KG einer der Pioniere bei der Erprobung und dem Einsatz der neuen Ultraschall-Technik. Seit dem 20. Dezember 2007 läuft die Testphase. Die Ergebnisse sind vorzeigbar, und das Gerät soll jetzt in Kleinserienproduktion gefertigt werden.

    Alternativ zu einer mechanischen Aufbereitung oder einer kurzzeitigen Erhitzung der Biomasse auf etwa 250 Grad Celsius ist die Ultraschalltechnik ein neues Verfahren, das eine bessere Ausnutzung der in einer Biogasanlage eingebrachten Biomasse gewährleisten kann. Das Ultraschallgerät schließt die Zellen der Pflanzen auf, so kann die Methanausbeute in Biogas- und Kläranlagen deutlich gesteigert werden. Effizienzsteigerungen zwischen 12 und 18 Prozent sind möglich. Monika Griefahn zeigte sich sehr interessiert an dieser neuen Technik, schließlich sei eine möglichst hohe Ausbeute bei der Energiegewinnung einer der wichtigsten Wege, Energieressourcen zu schonen. Die Verbreitung der Technik werde jedoch sehr von der Wirtschaftlichkeit und dem Preis der Anlagen abhängig sein, erfuhr die Abgeordnete.

    Im Landkreis Soltau-Fallingbostel existieren derzeit circa 60 bis 70 Biogasanlagen, berichtete Christian Cordes. Im Landkreis Harburg seien es dagegen weniger als zehn. Rund 3000 Anlagen werden bundesweit betrieben. Die Biogasbranche leidet derzeit unter den hohen Preisen auf den Weltmärkten. Viele Anlagen arbeiten daher trotz des NAWARO-Bonus - einem Zuschuss des Bundes für nachwachsende Rohstoffe - nicht wirtschaftlich. Christian Cordes gab Monika Griefahn daher die Forderung nach einem Technologiebonus für innovative Produkte mit auf den Weg. Der solle nach seinem Dafürhalten auch für den CH4-Booster und zumindest für eine begrenzte Zeit gezahlt werden.

    Die Abgeordnete diskutierte mit dem Landwirt im Anschluss noch die weitere Entwicklung der Biomassenutzung. Es könnten zukünftig in noch stärkerem Umfang Bioabfälle, zum Beispiel Getreidereste, in Biogasanlagen genutzt werden, wenn es bürokratische Erleichterungen gebe. Perspektivisch könne auch in verstärktem Umfang Biogas produziert werden, das Erdgas aus fossilen Quellen ersetzen könne. Bisher wird das Biogas überwiegend direkt verstromt und der Strom dann ins Netz eingespeist.