Monika Griefahn, Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.

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    01.09.2008

    Engagement kann viel bewirken

    Agenda-21-Verein in Tostedt informiert Monika Griefahn über seine Projekte


    Im Rahmen ihrer traditionellen Sommertour besuchte Monika Griefahn den Verein „Kommunale Agenda 21“ in der Samtgemeinde Tostedt. Gut gelaunt und voller Engagement fuhr sie dort nach rund eineinhalb Stunden wieder weg, denn der 1. Vorsitzende Burkhard Allwardt und Kassenwart Dirk Stecklina steckten so voller Tatendrang, dass es ansteckend wirkte. Das ist nicht zuletzt so, weil die Agenda 21 besonders bei den Solaranlagen Tostedter Erfolgsgeschichte geschrieben hat.

    Als sich die Gruppe vor dem Rathaus der Samtgemeinde Tostedt traf – war auch der Tostedter SPD-Vorsitzende Reinhard Riepshoff mit von der Partie. Die Solarzellen auf dem Dach des Rathauses konnte man wegen der rückwärtigen Dachlage nicht sehen. Vorne aber läuft unermüdlich der Stromzähler, der die Sonnenernte anzeigt. Fast 99.000 Kilowattstunden Strom hat die Photovoltaikanlage dort seit der Installation im Jahr 2004 bereits erzeugt. Damit wurden 52.000 Kilogramm CO2 im Vergleich zu fossilen Brennstoffen eingespart. „Mit dem Strom, der hier erzeugt wird, können wir rechnerisch acht Haushalte im Jahr versorgen“, freut sich Allwardt. Die Agenda 21 musste in den Anfängen ihrer Arbeit stark kämpfen, um die Finanzierung der Anlage auf die Beine zu stellen. Viele Leute waren skeptisch, glaubten nicht an den Erfolg.

    Heute ist das anders. Bankkredite sind leichter zu bekommen und auch Bürger sind bereit, größere Summen in Solarprojekte anzulegen. Das zeigte sich beim Projekt Handeloh. Als Bürgersolaranlage (GbR) konzipiert, konnten Beteiligungen von je 250 Euro im Wert von 90.000 Euro verkauft werden. Die Anlage kostete zusammen 135.000 Euro. „Unsere 3 Anlagen auf den Dächern öffentlicher Einrichtungen haben unsere Erwartungen übertroffen. Sie arbeiten mit acht Prozent höheren Erträgen als kalkuliert“, freut sich Burkhard Allwardt.

    Monika Griefahn fühlte sich in ihrem Engagement für Solarenergie bestätigt. Sie ist beteiligt an der Genossenschaft Bürgersolarkraftwerke Rosengarten und hat sich im Bundestag gerade bei einem Antrag zur Nutzung erneuerbarer Energien an deutschen Gebäuden im Ausland stark gemacht. Interessiert verfolgte sie auch, was Allwardt und Stecklina ihr über das fifty-fifty-Programm in Tostedt erzählten.

    Bei dem Projekt geht es darum, die Kinder, Mitarbeiter und Besucher der Kindergärten und Grundschulen der Samtgemeinde Tostedt zum Wasser- und Energiesparen anzuregen. Nutzern und Verwaltung stehen am Ende eines Jahres je die Hälfte der eingesparten Kosten zu. Hat also beispielsweise eine Grundschule kräftig Energie- und Wasser eingespart, kann sie sich von dem Geld, das nicht dafür ausgegeben wurde, eine wichtige Anschaffung leisten. Die andere Hälfe investiert die Samtgemeinde für Energiesparmaßnahmen in der entsprechenden Immobilie.

    Auch hier kann sich die Bilanz sehen lassen: 69.000 Kilowattstunden Strom wurden seit Beginn des Projekts an den Grundschulen (ab 2004) und den Kindergärten (ab 2005) eingespart, 2 Millionen Kubikmeter Erdgas ebenfalls. An Wasser flossen 500 Kubikmeter Trinkwasser weniger durch die Leitungen. „Das bedeutet in Euro insgesamt 95.000 Euro weniger Verbrauch“, rechnet Kassenwart Stecklina vor.

    Monika Griefahn war beeindruckt. „Auch wenn man denkt, man achtet schon auf alles, es gibt offenbar immer noch Möglichkeiten, Energie zu sparen“, meinte die Abgeordnete. Sie befürwortete insbesondere, dass die Agenda 21 für alle ersten Klassen und Kindergärten in der Samtgemeinde, eine Stunde Unterricht pro Woche für Energiesparmaßnahmen gibt. Auch Burkhard Allwardt, der das meist übernimmt, freut sich: „Manchmal ist es so, dass die Kinder zu Hause dann ihre Eltern zurechtweisen“, meint er schmunzelnd.