01.06.2009
Monika Griefahn unterstützt Deutschen Tierschutzbund
Verein übergibt Unterschriften gegen Singvogelfang in Frankreich an die Abgeordnete
Der Deutsche Tierschutzbund und das Komitee gegen den Vogelmord überreichten Monika Griefahn mehr als 27.000 Unterschriften (v.l.): Monika Griefahn, Heinz Schwarze und Axel Hirschfeld (Komitee gegen den Vogelmord), Norbert Mauren (Deutscher Tierschutzbund).
Der Deutsche Tierschutzbund und das Komitee gegen den Vogelmord haben die Unterstützung der SPD-Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn eingefordert – und werden diese auch bekommen. Die Tierschützer protestierten in Berlin gegen den Fang von Zugvögeln in Frankreich. Im Rahmen der Aktion übergaben sie der Buchholzer Abgeordneten eine Liste mit Unterschriften, weil Griefahn stellvertretende Vorsitzende der deutsch-französischen Parlamentariergruppe ist.
Griefahn versprach, die Unterschriften an die französischen Abgeordneten zu übergeben und sich deutlich gegen den Singvogelfang in Frankreich auszusprechen. Auch den französischen Botschafter in Berlin will sie ansprechen.
Vogelfreunde aus ganz Europa hatten sich der Kampagne des Deutschen Tierschutzbundes und des Komitees gegen den Vogelmord angeschlossen. Sie alle fordern ein Ende des Vogelfangs mit sogenannten Steinquetschfallen. Mit den Unterschriften soll der Druck auf die französische Regierung erhöht werden, die grausamen Zustände in den südfranzösischen Fanggebieten zu beenden. Nach Schätzungen von Ornithologen werden dort pro Saison zwischen 50.000 und 100.000 Drosseln, Rotkehlchen, Finken und Meisen erlegt, darunter auch zahlreiche Zugvögel aus Deutschland.
„Eine mehrere Kilo schwere Kalksteinplatte wird mit kleinen Ästen über einem Köder in Position gebracht. Sobald ein Vogel bei der Futtersuche eines der Stöckchen berührt, saust der Stein herunter und begräbt den Vogel unter sich“, erläuterte Komiteepräsident Heinz Schwarze den Mechanismus der Fallen. Trotz internationaler Proteste hatte die französische Regierung diese brutale Fangmethode im November 2005 in den Departements Aveyron und La Lozère wieder erlaubt, informiert der Deutsche Tierschutzbund.
Das Komitee und der Deutsche Tierschutzbund sehen in der Genehmigung der Fallen (frz. tendelles) einen klaren Verstoß gegen EU-Recht und haben deshalb im vergangenen Jahr Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht. Um ein sofortiges Verbot zu erreichen, soll sich Monika Griefahn für das Anliegen der Tierschützer bei den französischen Abgeordneten stark machen. Griefahn: „Ich sehe gar keinen Sinn im Vogelfang und werde meinen Kollegen die Unterschriften beim nächsten Treffen gerne übergeben.“