Heute vor 27 Jahren haben in Mülheim zwei Neonazis Mustafa Demiral mit einer Gaspistole angegriffen. Sie trieb, wie das Gericht später feststellte, eine menschenverachtende Gesinnung. Mustafa Demiral verlor bei dem Angriff sein Leben. Und das nur wegen seiner Herkunft.
Auch in der Gegenwart zeigt Menschenhass von Rechts sein hässliches Gesicht. Der NSU, der Mord an Walter Lübcke, das Attentat von Halle und die Morde von Hanau. Das ist nicht einmal eine vollständige Auflistung, unzählige Male kommt es zu verbalem Hass und tätlichen Angriffen, jeden Tag in Deutschland. Enthemmte Worte führen zu enthemmten Taten.
Ich sehe mich als Politikerin in der Pflicht dafür zu sorgen, dass die Mitmenschen, die zur Zielscheibe von Hass und Hetze werden, in Mülheim wissen: die Stadt steht an ihrer Seite. Auch als Oberbürgermeisterin werde ich rechtem Hass aktiv widersprechen und immer klar machen: Eine bedrohte Minderheit muss sich der Solidarität der gesellschaftlichen Mehrheit sicher sein.
Angriffe auf Jüdinnen und Juden, auf Musliminnen und Muslime, Migrantinnen und Migranten sind nicht Attacken gleichermaßen auf uns alle, sondern zuvorderst gezielt auf jene, die vermeintlich anders sind. Es ist unverzeihlich, wenn die Gesellschaft ein Klima zulässt, in dem es zu solchen Taten kommen kann. Diese Attacken müssen jeden von uns herausfordern, uns an die Seite der Bedrängten zu stellen!
Das gilt für den Staat und auch die Stadt Mülheim mit ihren Verwaltungs- und Ordnungskräften. Das gilt aber auch für jeden von uns, wenn er zu Hause, beim Einkaufen, im Verein oder im Betrieb mitbekommt, wenn antisemitische oder rassistische Parolen ausgesprochen werden.
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