Olaf Lies „als Nach-Nach-Nach-Nachfolger von Monika Griefahn im Amt des Umweltministers“, wie er schmunzelnd feststellte, hatte es schwer als Laudator: „Man kann nicht alle Verdienste von Monika Griefahn auflisten, sondern nur Schlaglichter setzen.“
Das erklärte der derzeitige niedersächsische Umweltminister während der Feierstunde im Kreise zahlreicher Wegbegleiter von Monika Griefahn. Sie sei seit Greenpeace-Zeiten immer eine Aktivistin geblieben und habe es nie hinnehmen können, wenn es hieß „das geht nicht“. „Mitdenken kann auch Spaß machen, das will sie immer zeigen.“
GREENPEACE
Ihr Engagement für die deutsch-französische-Jugendarbeit war ihr wichtig. Im Jahr 2002 erhielt sie dafür die französische Auszeichnung „Ritter der französischen Ehrenlegion“. Während ihrer Greenpeace-Zeit konnte sie gut provozieren und Kampagnen vorbereiten. Später war sie als erste Frau Mitglied im Internationalen Vorstand von Greenpeace. Ministerpräsident Gerhard Schröder war es dann, der sie als Umweltministerin nach Hannover holte. „Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht“, an diese Forderung von Monika Griefahn erinnerte sich Olaf Lies besonders. „Das war der erste Schritt hin zum Kreislaufwirtschaftsgesetz.“
WECHSEL IN DIE POLITIK
Nach acht Jahren in Hannover ging sie für zehn Jahre als Bundestagsabgeordnete nach Berlin, wo sie sich zur Überraschung aller ganz anderen Themen widmete: Kultur und Medien. Inzwischen arbeitet sie als Direktorin für Umwelt und Gesellschaft für AIDA Cruises daran, die Kreuzfahrt umweltfreundlicher zu gestalten.
Der Alternative Nobelpreis ist für sie ein ganz wichtiges Arbeitsgebiet. Seit 1986 schon ist sie Mitglied im Komitee, das die Preisträger auswählt, seit zwei Jahren Vorsitzende der Stiftung Right Livelihood Award. „Sie tritt offen und mit offenem Visier den Menschen gegenüber“, sagte Olaf Lies in seiner Rede.
„INSPIRIREND FÜR ANDERE“
Andere Wegbegleiter hoben Monika Griefahn immer wieder als „inspirierend für andere“ hervor; sie sei eine konsequent arbeitende Powerfrau, egal was sie mache, hieß es. Prof. Dr. Maximilian Gege, geschäftsführender Vorstand von B.A.U.M. e.V., hatte Monika Griefahn für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. „Man braucht Visionen, die man konsequent umsetzen will. Vieles braucht Zeit, siehe Atomausstieg, für den sich Monika Griefahn immer eingesetzt hat. Sie hat eine unglaubliche Leidenschaft für Themen und bringt Sachverstand und Engagement zusammen.“
Der Landrat des Landkreises Harburg, Rainer Rempe, hatte die Aufgabe, Monika Griefahn im Namen des Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, kurz Bundesverdienstkreuz genannt, zu überreichen. Er erinnerte daran, dass die Geehrte im Jahr 2001 den Arbeitskreis „Gesicht zeigen gegen Rechts“ im Landkreis Harburg gemeinsam mit einem großen Unterstützerkreis ins Leben gerufen hatte, der sich für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit einsetzt. Auch die „Schule mit Courage“ habe sie mit ins Leben gerufen. „Das war damals schon wichtig und heute ebenso.“
Ihr kulturelles Engagement im Landkreis Harburg, so der Landrat, zeige sich vielfältig, nicht nur für den Förderverein des Freilichtmuseums Kiekeberg, wo die Feier zur Verleihung des Ordens stattfand. Auch die Spendenaktion zur Schaffung eines Wohnheims für Beeinträchtigte in Wennerstorf habe sie ins Leben gerufen. „Monika Griefahn zeigt in vielen Bereichen großes bürgerschaftliches Engagement. Sie hat Verantwortung gelebt und war damit ein großes Beispiel für viele andere Menschen“, hob Landrat Rempe hervor.
Ulf Alsguth schreibt
Noch einmal herzlichen Glückwunsch, liebe Monika, und habe lieben Dank, dass ich bei der Feierstunde sein durfte. Ich wünsche Dir weiterhin Energie für die anstehenden Aufgaben.