Schon nach wenigen Minuten Gespräch mit Birgit Hirsch-Palepu war mir klar, dass wir uns gut verstehen werden.
Wir sind beide engagierte Frauen, die eine Position in Mülheim an der Ruhr anstreben, von der aus wir so viele Menschen wie möglich bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen können. Wir können es beide kaum erwarten, endlich loszulegen! Während ich dies aus dem Rathaus machen möchte, strebt Frau Hirsch-Palepu – nach 19 Jahren vertrauensvoller Zusammenarbeit – die Nachfolge von Hartwig Kistner als Geschäftsführerin des Diakonischen Werks im Ev. Kirchenkreis an der Ruhr an.
Die Diakonie ist sehr präsent auf dem Kirchenhügel in der Mülheimer Altstadt. Das ist gut so, denn sie ist eine wichtige Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung benötigen. Der Bedarf ist so groß, dass sich 250 hauptamtliche Mitarbeiter*innen dafür Sorge tragen, diese Unterstützung mit vielen Elan zu leisten.
Die Erfolge in den „Herzstücken der Arbeit“ können sich sehen lassen. Die Diakonie unterrichtet beispielsweise etwa 400 Schüler*innen täglich in Deutsch im Rahmen der Integrationsarbeit. Zu Beginn der Corona-Pandemie ist es ihnen schnell gelungen, auf eLearning umzustellen. Dass 80 % der Lernenden das Sprachniveau B1 erlangen, während es im Bundestrend lediglich 50 % sind, ist definitiv kein Zufall. Mitunter leistet auch die durch die Diakonie betriebene Offene Ganztagsschule (OGS) einen wichtigen Beitrag zu Integration/Inklusion und unterstützt Familien darin, den Alltag stressfreier zu bewältigen. Schon jetzt werden Kinder von 8 bis 16 Uhr flächendeckend betreut; der Rechtsanspruch darauf wird in naher Zukunft erfolgen.
Eine der sensibelsten Aufgaben ist mit Sicherheit die Beratung, Behandlung und Betreuung von suchtkranken Menschen. Herrn Kistner merkt man an, dass es ihm eine Lebensaufgabe geworden ist, „den Funken Hoffnung am Leben zu halten“. Dies funktioniert mit wissenschaftlich fundierter Konzeption und selbstverständlich angemessener Diskretion. Er ist zurecht stolz auf die Arbeit, die das Team in seiner Amtszeit geleistet hat: „Was wir in Mülheim machen, könnte Modellprojekt für NRW sein.“
Für mich ist eindeutig klar, für diese Arbeit brauchen wir hochqualifiziertes Personal. Es ist offensichtlich, dass der Bedarf für die Arbeit der Diakonie in den kommenden Jahren eher mehr als weniger wird – stetig wiederkehrende Diskussionen um Einsparungspotentiale erübrigen sich hier. Ich vertrete die Meinung, dass weitreichende Bildung der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft ist und dass sich keine Gemeinschaft leisten kann, Mitmenschen in einer Notlage im Stich zu lassen. Wenn Sie diese Ansicht teilen, dann erachten Sie die Arbeit der Diakonie als systemrelevant.
Herzlichen Dank an Frau Hirsch-Palepu und Herrn Kistner für das hochinteressante Gespräch!
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