Kombination aus Mobilität und Nachhaltigkeit ist weit älter als Elektroautos oder sogar ÖPNV.
Die Rede ist natürlich von unserem Fahrrad. Es mag Leute geben, die in Frage stellen, ob dem Fahrrad wirklich ein Gedenktag gebührt. Meines Erachtens ist dies exakt das richtige Signal, denn in Deutschland gibt es definitiv Luft nach oben für die Fahrradnutzung. Das Fahrrad hat mehr denn je das Potenzial einen großen Beitrag zu unserer Gesundheit, der Lebensqualität in unseren Städten und dem Klima weltweit zu leisten. Aus diesem Grund erklärte die UN-Generalversammlung den heutigen 3. Juni zum ersten Weltfahrradtag.
Zum Vergleich: Während bei unseren niederländischen Nachbar*innen der Radanteil am Gesamtverkehr 27% beträgt, sind es hierzulande lediglich 11%. Eine Studie des Fraunhofer Instituts aus dem Jahre 2008 hatte sogar festgestellt, dass 50% aller Autofahrten eine Entfernung von unter fünf Kilometern abdecken, davon die Hälfte sogar nur bis zu zwei Kilometer. Hier gilt es umzudenken! Insbesondere auf Kurzstrecken verbrauchen Autos viel Benzin und produzieren die meisten Abgase. Jede Autofahrt, die mit dem Fahrrad bewältigt werden könnte, kostet uns mehr Geld, verpestet unsere Luft, bereitet uns unnötigen Stress und bringt uns zusätzlich um eine gute Gelegenheit, etwas für die Fitness zu tun.
Mülheim versteht sich als „fahrradfreundliche Stadt“ und steht glücklicherweise mit etwa 138 Kilometern Fahrradweg und Radfahrschutzstreifen nicht schlecht da. Schon jetzt bildet der Radweg RS1 eine hervorragende Verbindung zwischen Mülheim und Essen, die auch eine Anbindung an die Hochschule Ruhr West bietet und sich in absehbarer Zeit bis Duisburg erstrecken wird. Am Hauptbahnhof und weiteren Standorten stehen Leihräder zur Verfügung. Dies sind Erfolge, auf denen wir uns nicht ausruhen dürfen – im Gegenteil. Ihre Beliebtheit sollte uns animieren, noch mehr zu tun! Die Fahrradmitnahme darf selbst in einem ÖPNV-Konzept nicht vernachlässigt werden. Und es sollte in unserer Stadt gar keine unpassierbaren Strecken für Radfahrer*innen geben.
Wir diskutieren kontrovers über Dieselfahrverbote, autofreie Innenstädte, Umweltplaketten und vieles mehr. Vielleicht wären Maßnahmen dieser Art gar nicht zwingend erforderlich, wenn wir uns angewöhnen, nach Möglichkeit das Auto stehen zu lassen und uns stattdessen auf den Sattel zu schwingen. Ein guter Einstieg wäre die Aktion #RadFairMH vom 5. bis 13 Juni. Alle Infos zur Teilnahme finden sich in Kürze unter:
https://muelheim-ruhr.parentsforfuture.de/
Ich wünsche Ihnen einen herrlichen Weltfahrradtag!
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