Immer wieder überraschen und überwältigen mich das Engagement und die Durchsetzungskraft unsere Alternativen Nobelpreis-Gewinner!
Vom 3. bis zum 6. März trafen sich die Preisträger aus dem asiatischen und pazifischen Raum auf Einladung der Tata-Universität, Centre for Livelihoods and Social Innovation (CLSI) in Mumbai, Indien. Da stellte nicht nur Huang Ming aus China seinen transportablen Solarkocher vor, sondern Shrikrishna Upadhyay aus dem Nepal vermittelte uns auch, welche Kräfte die eine Million Menschen, die im ländlichen Nepal ihre Lebensbedingungen gemeinschaftlich verbessert haben, mobilisieren konnten.
Besonders beeindruckend waren wieder einmal die Frauen: Sima Samar aus Afghanistan sowie Medha Patkar und Ruth Manorama aus Indien, unterstützt durch den Menschenrechtler Basil Fernando aus Hongkong/Sri Lanka, stellten sehr deutlich dar, wie wichtig die Bildung und Gesundheitsversorgung von Frauen für die Weiterentwicklung von Gesellschaften ist.
Madha Patkar streitet für die Wanderarbeiter/innen, die noch nicht einmal die Möglichkeit bekommen, zur Schule zu gehen, da sie keinen festen Wohnsitz haben. Und die Angehörigen der Dalit, der unteren Kaste in Indien, die es eigentlich laut Verfassung nicht mehr gibt, werden noch immer aus Geschäften gejagt (ich habe es selbst gesehen!) und bekommen auch viel weniger die Möglichkeiten, eine anständige Ausbildung zu machen. Ruth Manorama hat als charismatische Kämpferin schon viel für die Schwächsten in der Gesellschaft erreicht. Aber das Bewusstsein ist noch nicht überall in der Gesellschaft angekommen. Und Sima Samar hat aus Mangel an Einrichtungen mal eben selbst ein Krankenhaus, eine Schule und eine Universität und Ausbildungseinrichtungen – eben auch für Frauen – gegründet und vorangetrieben. Als ich dieser Diskussion „Transforming Livelihoods: Creating an Enabling Environment for Civil Society in the Asia-Pacific“ so zuhörte, fühlten sich unsere Diskussionen hier in Europa schon fast als Jammern auf hohem Niveau an.
Diese anstrengende und lehrreiche Woche, die aber auch zeigte, dass es überall Menschen gibt, die für das Gute eintreten und es auch erreichen, endete mit einer Ersten Konferenz der Right Livelihood Colleges. Das sind die sieben Universitäten (in Mumbai in Indien, Addis Abeba in Äthiopien, Port Hartcourt in Nigeria, Valdivia in Chile, Lund in Schweden, Bonn in Deutschland und Santa Cruz in den USA) weltweit, die genau das versuchen weiterzugeben: den Geist der Innovation und Möglichkeiten, und zwar in einer menschlichen und nicht nur in einer technischen Hinsicht – wie unsere Gastgeberin Prof. Dr. Swati Banerjee vom Tata-Institute for Social Sciences ihren Bildungsauftrag beschrieb.
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