In der Jury des Festivals für den Umwelt- und Naturfilm („Ökofilmtour“) zu sein, ist eine dankbare Aufgabe: Jedes Jahr darf ich rund 40 tolle Dokumentar- und Spielfilme anschauen, um dann gemeinsam mit meinen Jury-Kollegen die besten davon zu prämieren.
Im April haben wir in Potsdam die ausgewählten Filmemacher für ihre Arbeiten ausgezeichnet.
Besonders angetan hatten es mir in diesem Jahr die Dokumentationen „Unsere Wälder“, Teil 1 und 3 aus der ZDF-Reihe „Terra X“. Wir haben sie als Bester Kinder- und Jugendfilm ausgezeichnet – das Preisgeld von 5000 Euro kam von der Heinz Sielmann Stiftung.
Die beiden Teile führen ein in die Wunderwelt des Waldes und die enormen Fähigkeiten der Bäume, mit Wasser zu haushalten und die Welt zu kühlen. Die Machart ist sehr poetisch, die Landschaftaufnahmen beeindruckend. Besonders gut aber setzen die Dokus in Szene, was man nicht sehen kann – hervorragende Animationen zeigen den Wassertransport oder den für uns sonst unsichtbar bleibenden Austausch chemischer Substanzen. Die Filmemacher helfen uns, den Wald zu verstehen und zu schätzen. Sie zeigen eindrücklich, was er für eine Funktion für uns Menschen hat: Er ist „Teil der globalen Klimamaschine“.
Dass Wälder von Anbeginn unsere Atemluft schufen und auch in Zukunft unsere engsten Verbündeten gegen den Klimawandel sind, wollten wir besonders der Jugend mit auf den Weg geben. Dieser Film wird bis 2027 in der ZDF-Mediathek zu sehen sein.
Weitere Auszeichnungen:
„Insekten – Superhelden auf sechs Beinen“, ausgezeichnet mit dem Zukunftsfilmpreis, dotiert mit 5000 Euro von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde.
„Biene Majas wilde Schwestern“, ausgezeichnet mit dem Horst-Stern-Preis für den besten Naturfilm, dotiert mit 5000 Euro von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.
„Das System Milch – Die Wahrheit über die Milch-Industrie“, ausgezeichnet mit dem Preis der Stadt Potsdam für die beste künstlerische Leistung, dotiert mit 5000 Euro vom Klimabündnis der Landeshauptstadt Potsdam.
„Strahlendes Erbe teuer bezahlt – Wie Atomkonzerne den Staat schröpfen“, ausgezeichnet mit dem Hoimar-von-Ditfurth-Preis für die beste journalistische Leistung, verliehen durch die Deutsche Umwelthilfe.
„Krieg im Paradies – Der Fall Vieques“, ebenfalls ausgezeichnet mit dem Hoimar-von-Ditfurth-Preis für die beste journalistische Leistung, verliehen durch die Deutsche Umwelthilfe.
„Tschernobyl – eine Chronik der Zukunft“ erhielt eine lobende Erwähnung der Jury. Die lobende Erwähnung bezieht sich auf den Mut der Filmemacher, ruhige, ästhetisch beinahe zu schöne Bilder durch die Erlebnisse der Protagonisten so zu konterkarieren, dass sie dem Zuschauer nicht mehr aus dem Gedächtnis gehen.
Die Begründungen der Jury finden Sie auf www.ökofilmtour.de
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