Es hat sich einiges geändert an der TUHH – zum einen der Name. Es ist jetzt die Technische Universität Hamburg. Ohne den Zusatz „Harburg“, denn die Uni soll international besser wahrgenommen werden. Und an der Spitze der Uni gab es einen Wechsel.
Präsident Prof. Garabed Antranikian schied mit 67 Jahren aus, neuer Präsident ist der Niederländer Prof. Dr. Ed Brinksma. Bei einer Feierstunde zu seiner Amtseinführung sagte dieser, er wolle den von seinem Vorgänger eingeschlagenen Weg fortführen. Das klingt nicht nach großem Wechsel, muss es aber auch nicht. Denn auch ich bin der Meinung, die TU ist auf der richtigen Spur.
MEHR GELD
Politisch beschlossen ist: Die TU mit ihren derzeit knapp 8000 Studierenden soll wachsen. Durch erhöhte Kapazitäten bei der Ausbildung der zukünftigen Ingenieure und erweiterte Studienangebote, aber auch durch Investitionen in Forschung und Entwicklung wollen die Verantwortlichen die Uni so attraktiv machen, dass rund 10.000 Studierende gerne nach Harburg kommen. Um 19 Millionen Euro hat der Senat der Stadt Hamburg den Etat der Universität aufgestockt. Aus meiner Sicht gut ist, dass das Studienangebot nicht nur im fachspezifischen Bereich ausgebaut werden soll, sondern auch im gesellschaftlichen.
AUSWIRKUNGEN AUF DIE GESELLSCHAFT
Das Seminar, das ich im nichttechnischen Bereich dort anbiete, gehört zu diesem Bereich. Es geht darum, die Ingenieure über den Tellerrand schauen zu lassen und sie für gesellschaftliche Entwicklungen zu sensibilisieren. Denn, das „predige“ ich auch in meinem Seminar immer wieder: Sie können die beste Erfindung des Jahrhunderts machen. Wenn Sie die Investoren, die Politik, die Verbraucher nicht davon überzeugenkönnen, dass es die beste Erfindung des Jahrhunderts ist, nützt es ihnen wenig. Wenn sie die Auswirkungen, die ihre Erfindung auf die Gesellschaft hat, nicht wahrnehmen und abschätzen, dann kann die Erfindung ein Bumerang werden. Ich bin Prof Antranikian sehr dankbar, dass er die gesellschaftliche Komponente und die nachhaltige Beschaffung an der Uni verstärkt hat. Schön ist auch, dass er der Uni als Forscher erhalten bleibt (und vielleicht auch weiterhin mit Studenten und Professoren kocht?).
Prof. Brinksma war zuvor Präsident der Universität Twente in den Niederlanden. Diese Uni ist mir durch ihre Ausrichtung auf Nachhaltigkeit bekannt, durch ihre Beschäftigung mit dem Cradle to Cradle Designkonzept. Hoffentlich bringt Prof. Brinksma dieses Denk- und Innovationskonzept auch in der TU Hamburg verstärkt mit ein. Immerhin ist sein Credo „Innovation durch Interaktion“. Es würde mich sehr freuen!
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