Von Felix Falk (Geschäftsführer der USK)
Am 15. Mai 2014 wurde in München bereits zum sechsten Mal der Deutsche Computerspielpreis vergeben. In ihrer Rede erinnerte Monika Griefahn als eine der Initiatorinnen des Preises an seine Bedeutung und an die Notwendigkeit für seine Weiterentwicklung und Stärkung in den kommenden Jahren. Als Vorsitzende des Beirats der Stiftung Digitale Spielekultur ist sie dem Thema glücklicherweise auch nach ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete bis heute eng verbunden geblieben.
Wie bereits in der Vergangenheit hatten auch in diesem Jahr kleine Aufreger im Vorfeld der Preisvergabe für Diskussionen gesorgt. Die Kategorie Bestes Serious Game wurde in diesem Jahr nicht vergeben, zwei Jurymitglieder legten ihr Amt nieder, um gegen den Juryaward zu protestieren, der in bestimmten Fällen für USK 18er-Spiele vergeben werden kann (bis jetzt aber noch nie vergeben wurde) und die Kulturstaatsministerin hatte die politische Verantwortlichkeit an den Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur abgegeben. Noch immer, so scheint es, sind einige Vertreter sowohl aus der Politik als auch aus der Branche nach sechs Jahren nicht warm geworden mit dem Deutschen Computerspielpreis. Das betrifft zwar bei weitem nicht die Mehrheit, ist aber dennoch schade, denn unabhängige Jurys, Veränderungen von Kriterien und wechselnde politische Gegebenheiten gibt es bei vielen Preisen und auch Diskussionen dazu sind berechtigt und müssen geführt werden.
Selbst der Deutsche Filmpreis hat als jahrzehntelange Institution alle Jahre wieder seinen kleinen Eklat. Man erinnere sich an Til Schweigers Austritt aus der Filmakademie. Trotzdem würde niemand den Deutschen Filmpreis grundsätzlich in Frage stellen, weil sein politischer und gesellschaftlicher Wert von allen anerkannt wird. Der Respekt, der den Gewinnern und Beteiligten von den Gästen auf der Veranstaltung selbst und von der breiteren Community im Nachgang (z.B. in den Sozialen Netzwerken) zuteil wird, zeugt davon.
Es ist dem Deutschen Computerspielpreis und denjenigen, die sich wie Monika Griefahn und viele andere jedes Jahr aufs Neue für seine Weiterentwicklung und Stärkung engagieren, nur zu wünschen, dass sein Wert und seine großen Potentiale von noch mehr der Beteiligten erkannt wird. Je stärker das der Fall wird, desto konstruktiver und erfolgreicher lassen sich die Diskussionen um seine Weiterentwicklung und Verbesserung führen. Wie sehr sich das lohnt, zeigten nicht zuletzt die Reaktionen der strahlenden Gewinner dieses Jahres und deren beeindruckende Spiele auf der Bühne.
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