„Bäume würden nicht Trump wählen…“ – so brachte es der Förster und Autor Peter Wohlleben auf den Punkt. Bäume wissen, dass sie nur zusammen alt werden können, sagt er und hat noch einige zitierwürdige Aussagen parat:
„Wenn Männer in den Wald gehen, haben sie meist eine Motorsäge dabei. Frauen sind da sensibler.“
„Umweltschutz ist in erster Linie Menschenschutz. Die Erde würde sich schon regenerieren, wenn sich die Menschen ausrotten.“
„Wo der Wolf geht, erholt sich der Wald.“
Sehr kurzweilig berichtet Peter Wohlleben („Das geheime Leben der Bäume“, „Das Seelenleben der Tiere“, „Das geheime Netzwerk der Natur“) über seine Arbeit als Förster. Er hat eine Waldakademie gegründet, damit viele Menschen die Ökologie des Waldes verstehen. Denn nur was man kennt, schützt man.
Peter Wohlleben ist nur einer von vielen Autoren, die die Buchmesse auch in diesem Jahr wieder zu einem lohnenswerten Ereignis machten. Auch der toll gestaltete französische Pavillon zeigte, was Literatur alles kann. In den audiovisuellen Bereichen der Messe konnte man Gedichte nicht nur lesen, sondern auch hören.
Der Kosmos-Verlag stellte wunderschön gestaltete und haptisch sinnlich wahrzunehmende Kinderbücher in Cradle-to-Cradle-Qualität aus, darunter so wunderbare Titel wie „Muss der Löwe zum Friseur?“ oder „Tiere in der Nacht“. Renate Michel am Kosmos-Stand erzählte mir begeistert, dass die Cradle-to-Cradle-Flyer schon am Samstagmorgen vergriffen gewesen seien und die Resonanz sehr positiv war.
Die Autorinnen Christiane Grefe und Susanne Mayer diskutierten mit Spiegel-Redakteur Nils Minkmar über das Buch „Was tun. Demokratie versteht sich nicht von selbst “. Besonders habe ich mich über Grefes Plädoyer gefreut, sich in und für Politik zu engagieren. Denn es ist so: Demokratie muss immer wieder hart erarbeitet werden. Im Übrigen kommt der Erlös des Buches der Initiative „Reporter ohne Grenzen“ zu Gute, eine wahrlich wichtige Organisation in einer Zeit, in der in vielen Ländern Journalisten verhaftet oder ermordet werden! Erst kürzlich wurde sogar in einem europäischen Land – Malta – die Journalistin Caruana Galizia ermordet.
Auch engagiert und spannend: Der Politiker und Naturwissenschaftler Ernst-Ulrich von Weizsäcker und der Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch diskutierten über den neuen Bericht des Club of Rome „Wir sind dran“. Der Club of Rome hatte 1971 mit „Die Grenzen des Wachstums“ den Kollaps der Systeme prognostiziert. Er lag auch nicht falsch mit den Auswirkungen, die er voraussagte, ist aber heute etwas optimistischer. Ändern muss sich etwas, aber Engagement fällt leichter, wenn man auch noch daran glaubt, dass man etwas ändern kann.
Nebenbei habe ich auf und neben der Messe eine Menge an Leseanregungen und Tipps bekommen. Der Höhepunkt insgesamt war natürlich die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Margaret Atwood. Eva Menasse hat in ihrer Laudatio die „Präzision der Messerwerferin“, wie sie es nannte, ausgezeichnet analysiert und auf den Punkt gebracht.
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